Erneut Schlappe der Deutschen Bank im Kirch-Streit

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Jetzt schlägt die Stunde der Gutachter. Die Deutsche Bank hat in der Dauerfehde mit den Erben von Leo Kirch vor dem OLG München verloren und soll Schadenersatz für die Pleite des Medienkonzerns leisten – wie hoch der wird, müssen Experten klären.

Die Deutsche Bank hat im Dauerstreit mit den Erben von Leo Kirch erneut eine Schlappe vor Gericht erlitten. Das Oberlandesgericht München (OLG) entschied am Donnerstag auf Antrag der Kirch-Seite, dass trotz einer Beschwerde der Bank beim Bundesgerichtshof (BGH)in Karlsruhe das Verfahren weiter gehen kann.
 
Das OLG hatte das Geldhaus im Dezember 2012 zu Schadenersatz für die Pleite von Kirchs Medienkonzern 2002 verurteilt, die Höhe aber offen gelassen. Gutachter sollen nun im Rahmen eines sogenannten Betragsverfahrens die mögliche Schadenshöhe ermitteln.
 
Die Bank wollte im Gegensatz zur Kirch-Seite erreichen, dass dieses Verfahren bis zu einer Entscheidung des BGH pausiert. Das OLG hatte in seinem Urteil im Dezember eine Revision nicht zugelassen und dagegen hatte die Bank beim BGH eine Nichtzulassungsbeschwerde eingelegt.

Bis über diese Beschwerde entschieden sei, müsse das aufwendige und teure Gutachterverfahren warten, meinte die Bank. Denn im Erfolgsfall für die Bank sei dieser Teil des Prozesses ohnehin überflüssig. Das Gericht folgte dieser Argumentation allerdings nicht.
 
Wann der BGH über die Beschwerde entscheidet, ist offen. Vergleichbare Verfahren können aber durchaus Jahre dauern. Auch die Bewertung der Schadenshöhe dürfte zumindest einige Monate brauchen. Offen ist noch, welche Gutachter das Gericht bestimmt. Beide Seiten konnten sich am Donnerstag nicht auf Vorschläge einigen.
 
Der Vorsitzende Richter Guido Kotschy will am 5. Juli eine Entscheidung dazu verkünden. Die Sachverständigen müssen den Wert der von Kirch gehaltenen ProSiebenSat.1-Aktien bestimmen. Nach der Pleite von Kirch hatte der Insolvenzverwalter diese für 7,50 Euro je Aktie verkauft.
 
In damals vor der Pleite laufenden Verkaufsverhandlungen sei, wie es in der Urteilsbegründung heißt, über Preise von 14 bis 19 Euro je Aktie verhandelt worden und damit über einen Gesamterlös von bis zu 1,3 Milliarden Euro. Die Sachverständigen sollen hier Klarheit schaffen und damit dem Gericht ermöglichen, den Schaden abzuschätzen.
 
Die Kirch-Seite hatte in dem Verfahren auf zwei Milliarden Euro geklagt. Der 2011 verstorbene Leo Kirch hatte zeitlebens die Bank für den Zusammenbruch seines Konzerns verantwortlich gemacht. Wochen vor der Pleite hatte der damalige Deutsche-Bank-Chef Rolf Breuer in einem Interview die Kreditwürdigkeit Kirchs infrage gestellt. [dpa/hjv]

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4 Kommentare im Forum
  1. AW: Erneut Schlappe der Deutschen Bank im Kirch-Streit Das ist jetzt die wievielte Schlappe der Deutschen Bank gegen Leo? 15.? 31.? Es wird Gerechtigkeit geben, Leo.
  2. AW: Erneut Schlappe der Deutschen Bank im Kirch-Streit Hat der Leo auf Kredit nicht das ganz große Rad gedreht? Das bekannte Bloomberg-Interview vom Rolfi war aufgrund bestehender Kundenverbindung und der Anmutung daraus sich ergebender Kenntnisse mit Sicherheit nicht o.k. Aber der Leo hat auch nicht eine freiwillige Essensausgabe im Nonnenkloster betrieben, das sollte man nicht vergessen. Die damaligen GEZ-Zahler haben durch die Trägheit des ZDF das ganze Traumgebäude von ihm maßgeblich mitfinanziert. Und das hat ja auch gewackelt, weil man in Mainz irgendwann mal gemerkt hat, dass man Sat.1 oder den ProSieben von Kirch junior nicht weiter anfüttern sollte, ganz ohne Zutun der smarten Herren Investmentbanker. Anstelle einer zarten Orchidee hätte die DigitalFernsehen-Redaktion ihm auch gut und gerne eine fleischfressende Pflanze aufs Grab richten können.
  3. AW: Erneut Schlappe der Deutschen Bank im Kirch-Streit Man könnte meinen, es wird solange verhandelt bis endlich mal die Deutsche Bank Recht bekommt?!
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