Reporter scheinen in Katar momentan gefährlich zu leben: Einige Wochen nach der Festnahme von ARD-Journalisten wurde nun in Doha ein Kamerateam der BBC in Gewahrsam genommen, das über den Umgang mit ausländischen Arbeitern berichten wollte.
Wegen Recherchen zum Umgang mit ausländischen Arbeitern im Fußball-WM-Gastgeberland Katar ist einem BBC-Bericht zufolge erneut ein westliches Kamerateam festgenommen worden. Nachdem vor einigen Wochen bereits Journalisten der ARD für fünf Tage festgesetzt worden waren, berichtet nun ein BBC-Korrespondent, zusammen mit seinem Team in Gewahrsam genommen worden zu sein.
Die Crew sei in Katars Hauptstadt Doha auf dem Weg zu Gastarbeitern aus Nepal gewesen, als Männer in weißen Autos sie gestoppt, durchsucht und zum Polizei-Hauptquartier gebracht hätten, heißt es in einem BBC-Artikel am Montag. Dort seien sie von Mitarbeitern des Geheimdienstes verhört worden.
Während der Befragungen seien dem Reporter Fotos gezeigt worden, die belegten, dass er bereits seit Tagen überwacht werde. Die BBC-Mitarbeiter mussten nach eigener Darstellung zwei Nächte im Gefängnis verbringen. Ihre Ausrüstung sei bislang nicht wieder aufgetaucht.
Erst Anfang Mai war ein Team der ARD in dem Emirat während Dreharbeiten festgenommen und laut Sender erst nach 14 Stunden wieder freigelassen worden. Die Journalisten mussten aber noch fünf Tage im Land bleiben. In der Dokumentation werden unter anderem die Arbeitsbedingungen auf Großbaustellen in dem Land angeprangert, in dem 2022 die Fußball-Weltmeisterschaft ausgetragen werden soll.
Das Emirat hatte das Vorgehen der eigenen Sicherheitsbehörden mit Verweis auf eine fehlende Drehgenehmigung gerechtfertigt. [dpa/buhl]
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