
Am 15. Februar lief eine Frist des Zentralverbandes Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. (ZVEI) aus, zu der die von der VG Media beauftragte Gesellschaft media102licencing gegenüber dem Industrieverband erklären soll, ihre Forderungen gegenüber Fernseherherstellern und Receiverproduzenten fallen zu lassen.
Nach heftiger öffentlicher Kritik kommt Bewegung in die Sache. Nach Informationen von DIGITAL FERNSEHEN (DF) werden sich VG Media und der ZVEI in der nächsten Woche an einen Tisch setzen, um nach einer Lösung zu suchen.
Der Industrieverband ZVEI protestierte vorab heftig in einem DF vorliegenden Brief (DF berichtete).“Wir befinden uns dazu in Gesprächen mit dem ZVEI“, so Hendrik Jensen, Justiziar der VG Media zu DF, „es wird dazu ein Treffen geben“, so Jensen weiter. Bis Mitte nächster Woche passiert also erst mal nichts.
Unklar ist unterdessen nach wie vor, ob SI-Daten-EPGs von den Herstellern kostenfrei eingesetzt werden dürfen. Die VG Media fühlte sich hier in der Presse „falsch interpretiert“, so Jensen auf DF-Anfrage. Es sei keineswegs gesichert, dass Set-Top-Boxen oder Fernseher mit integriertem Empfänger bei Nutzung eines SI-EPGs nicht von der VG Media in Anspruch genommen werden. „Die ist ein komplexes Thema“, so der VG-Media-Sprecher weiter. Jensen wollte keine konkreten Angaben machen, welche elektronischen Programmführer künftig unter das von der VG Media aufgestellte Tarifmodell fallen.
Die VG Media fordert von den Herstellern einen Betrag von bis zu drei Euro pro Gerät. Die Einnahmen fließen u. a. den Gesellschaftern der VG Media, der RTL- und ProSiebenSat.1-Gruppe zu. Letztlich werden die Zuschauer die Zeche zahlen: Im schlimmsten Fall ist von einer Erhöhung der Gerätepreise um bis zu 20 Euro auszugehen (DF berichtete). [fp]
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