Der Fusion von Unitymedia und Vodafone steht im Grunde nichts mehr im Weg. Es müssen noch einige Änderungen in den Verträgen seitens Brüssel durch gewunken werden. Dann ist Vodafone um einige Millionen Kunden reicher und mehrere Milliarden Euro ärmer.
Bereits zu Beginn der Woche hatte DIGITAL FERNSEHEN von der Vodafone-Übernahme von Unitymedia berichtet. Während der Fusionierungsgespräche hatten Kritiker (darunter Konkurrent Telekom) immer wieder davor gewarnt, dass der Zusammenschluss der beiden Unternehmen den Markt kaputt machen könnte.
Auf 190 Seiten, so weiß die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) zu berichten, seien alle Einwände an die EU-Kommission geschickt worden. Doch die Kartellwächter der EU äußern bislang wenige Bedenken gegen das Milliardengeschäft. Im Mai vergangenen Jahres hatte Vodafone den Kauf von Unitymedia angekündigt. Für 18,4 Milliarden Euro soll der Deal über die Bühne gehen. Eingeschlossen in diese Summe sind auch Anteile aus anderen Unternehmen der Nachbarländer.
Der Vorteil für Vodafone: Erstmals hätte der Anbieter ein Monopol für die Festnetz-Infrastruktur. Nach Angaben der FAZ bekommt Vodafone auch Unterstützung von der CDU. In dem Artikel vom 3. April zitiert die Tageszeitung Unions-Abgeordneten Thomas Jarzombek: „Es entsteht ein zweiter starker Spieler auf dem Markt, und das ist für die Kunden eine sehr gute Nachricht.“
Nach der Übernahme von Unitymedia würde Vodafone 14 Millionen Kunden haben. Direkt-Konkurrent Telekom beliefert 20,2 Millionen Festnetzanschlüssen und 43,6 Millionen Mobilfunkkunden. Es wird also ein Kopf-an-Kopf-Rennen beim Kampf um das Kabel-Monopol. [jk]
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