Smartphones und mobiles Internet verändern die Massenmedien – denn sie verlieren dadurch an Meinungshoheit. Medienwissenschaftler Pörsken kritisiert die Entwicklung zur „Empörungsdemokratie“ stark – obwohl er ihr auch etwas gutes abgewinnen kann, wie er meint.
Medienwissenschaftler Professor Bernhard Pörksen sieht Deutschland angesichts der wachsenden Bedeutung des Internets auf dem Weg in eine „digitale Empörungsdemokratie“. Jeder könne mit einem Smartphone Themen bekanntmachen, Massenmedien verlören daher zunehmend ihre Deutungshoheit, sagte Pörksen am Freitag auf dem sogenannten Content-Gipfel zum Abschluss der Medientage München. Früher hätten wenige Meinungsprofis bestimmen können, was wichtig werde. Das habe sich geändert.
„Die Gesellschaft verwandelt sich eine Erregungsgesellschaft“, sagte Pörksen. Der Wettbewerb werde zunehmend durch die Lautstärke und das Spektakel geprägt. „Und alles wird für alle sichtbar.“ Es regiere nicht mehr eine zentrale Medienmacht. „Das ist eine gute und eine schlechte Nachricht“, sagte Pörksen. [dpa/hjv]
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