In einer quirligen Show mit manchen Überraschungen sind in Los Angeles die Emmy-Preise verliehen worden. Über eine Trophäe durften sich unter anderem Schauspielerin Kate Winslet und Regisseur Martin Scorsese freuen. Hinter den Kulissen gab es aber auch Krach.
Den Oscar haben sie bereits zu Hause, jetzt dürfen sich die beiden Hollywoodgrößen Martin Scorsese und Kate Winslet auch den Fernsehpreis Emmy daneben stellen. In der Nacht zum Montag erhielt Scorsese in Los Angeles einen Preis für seine Regiearbeit für die Pilotfolge der kostspieligen Gangster-Serie „Boardwalk Empire“, die beim US-Sender HBO zu sehen ist.
Schauspielerin Kate Winslet, die 2009 für ihre Leistung in der Literaturverfilmung „Der Vorleser“ den Oscar als beste Hauptdarstellerin gewann, durfte sich über den Emmy für ihre Rolle in der fünfteiligen HBO-Dramaserie „Mildred Pierce“ freuen. Die Darstellerin verkörpert in der Mini-Serie eines Mutter, die in den Wirren der Weltwirtschaftskrise um die Liebe ihrer Tochter kämpft. Ebenfalls für „Mildred Pierce“ ausgezeichnet wurde Schauspieler Guy Pearce („Memento“).
Darstellerpreise gingen zudem an Jim Parsons für die Comedy-Serie „The Big Bang Theory“, Kyle Chandler für die Dramaserie „Friday Night Lights“, Barry Pepper für die Miniserie „The Kennedys“, Melissa McCarthy für die Comedyserie „Mike & Molly“, Margo Martindale für die Dramaserie „Justified“ und Julianna Margulies für die Dramaserie „The Good Wife.
Ebenfalls für ihre schauspielerische Leistung geehrt wurden Peter Dinklage für die Fantasyserie „Game Of Thrones“, die ab 2. November auch in Deutschland zu sehen ist, und die renommierte britische Darstellerin Maggie Smith, die den Emmy für ihre Arbeit in der Serie „Downtown Abbey“ erhielt.
Die im Vorfeld als eine der größten Favoriten geltende Dramaserie „Boardwalk Empire“, musste sich im Rennen um das beste Drama „Mad Men“ geschlagen geben, die bereits zum vierten Mal den Preise einheimsen konnte. Die Serie um eine New Yorker Werbeagentur in den 1960er Jahren läuft seit 2007 in den USA und seit 2009 auch in Deutschland. „Boardwalk Empire“ ging mit insgesamt 18 Nominierungen in die Emmy-Verleihung, „Mad Men“ mit 19.
In der Kategorie der besten Fernsehkomödien konnte die in Deutschland unbekannte Satire „Modern Family ebenfalls zum wiederholten Mal den TV-Preis abräumen. Außer dem Emmy für die beste TV-Komödie heimste die Geschichte vom bunten Alltag dreier Familien die beiden Nebendarstellerpreise ein. Sie gingen an Ty Burrell und Julie Bowen, die in „Modern Family“ ein Ehepaar spielen.
Weitere Preise für „Modern Family“ wurden Regisseur Michael Alan Spiller und den beiden Drehbuchautoren Steve Levitan und Jeffrey Richman überreicht. Die halbstündige Serie im Stil einer Dokumentation startete vor zwei Jahren beim US-Sender ABC, wird aber bisher nicht in Deutschland ausgestrahlt.
Das satirische „Nachrichtenprogramm“ des Politkomödianten Jon Stewart („The Daily Show With Jon Stewart“) stach zum neunten Mal alle Konkurrenten aus, darunter auch die populäre Samstagabendshow „Saturday Night Life“ mit Tina Fey.
Während der Emmys kam es zwischen Schauspieler Alec Baldwin und dem Sender Foxzum Eklat. Fox nahm einen Witz über den Abhörskandal um Rupert Murdochaus der Aufzeichnung, die Baldwin zur Eröffnung der Gala zeigen sollte.Empört sagte der Schauspieler die Teilnahme an der dreistündigenLive-Sendung im Nokia Theater ab und informierte seine Fans über denKurznachrichtendienst Twitter.
Die Emmys wurden in einer schmissigen Show zum 63. Mal von der Amerikanischen Fernsehakademie verliehen. Durch das Programm führte die Schauspielerin Jane Lynch, die vor einem Jahr einen Emmy für ihre Rolle in der Musicalserie „Glee“ entgegengenommen hatte. Zu den Promis, die die Gewinner bekanntgaben, gehörte auch Charlie Sheen, der sich während seines Auftrittes versöhnlich gab. Er ließ es sich nicht nehmen, seinen Kollegen von der Sitcom „Two and a Half Men“ noch einmal offiziell Erfolg für die bevorstehende Saison zu wünschen – und zwar „aus der Tiefe meines Herzens“. Ihm selbst war wegen Beleidigung des Produzenten der Stuhl vor die Tür gesetzt worden. [rh/dpa]
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