Emmy Awards: Shawn das Schaf top – Berben flop

Die deutsch-britische Kinderserie „Shaun, das Schaf“ ist erneut mit einem International Emmy geehrt worden. Die deutschen Hoffnungen Iris Berben und Sebastian Koch gingen dagegen leer aus.

Die deutsch-britische Trickfilmserie „Shaun, das Schaf“ bekam am Montagabend (Ortszeit) in New York zum zweiten Mal die begehrte Auszeichnung. Schon 2008 war die Serie um das freche Schaf mit einem Emmy Award ausgezeichnet worden. Der vom WDR produzierte Trickfilm ist von den Machern der erfolgreichen Serie „Wallace und Gromit“, wo Shaun auch das erste Mal auftauchte.

Weniger erfolgreich lief es dagegen für zwei weitere Bewerber aus Deutschland. Nach Iris Berben bekam auch Sebastian Koch als zweite deutsche Hoffnung keinen Emmy. Koch war für seine Rolle als „Seewolf“ in einer Jack-London-Verfilmung nominiert worden. Der 48-Jährige ist seit dem Oscar-Gewinn von „Das Leben der Anderen“ und dem „Stauffenberg“-Film mit Tom Cruise auch in den USA einigen Insidern bekannt.

Beide deutschen Schauspieler zeigten sich nach der Preisverleihung enttäuscht. „Natürlich ist man enttäuscht“, sagte Berben. „Auch wenn man immer vorgibt, völlig souverän zu sein – ich war es nicht. Ich hatte Herzklopfen und das Adrenalin war auch ganz schön hoch“, sagte Berben der Nachrichtenagentur dpa. Die 60-Jährige hatte auch eine Vermutung, warum ihre britischen Kollegen bei den Emmys regelmäßig besser abschneiden: „Es ist ein Unterschied, der den amerikanischen Sehgewohnheiten widerspricht. Wenn ein Schauspieler untertitelt ist, kommen die Emotionen nie so rüber als wenn man ihn versteht.“

Koch zeigte sich als tapferer Verlierer: „Ich wurde nominiert. Man hat mir zugetraut, unter den vier besten der Welt zu sein. Das ist doch toll. Und trotzdem überwiegt im Moment erst mal die Enttäuschung.“ Die International Emmy Awards sind die Emmy-Ableger für ausländische Produktionen. Deutschland war unter anderem mit „Das Boot“ und „Die Manns – Ein Jahrhundertroman“ unter den Ausgezeichneten. Traditionell holen britische Produktionen die meisten Preise. [mw]