Berlin – Die Euro 2004 dürfte gemessen an den europaweiten Zuseherzahlen die erfolgreichste Fußball-Europameisterschaft aller Zeiten gewesen sein.
Trotz dem frühen Ausscheiden der fünf großen Fußballnationen Deutschland, England, Frankreich, Italien und Spanien – gleichzeitig auch die fünf größten TV-Märkte Europas – lagen die Quoten der einzelnen Spiele des Viertelfinales um 14 Prozent höher als bei der EM 2000, berichtet die New York Times (NYT) unter Berufung auf den Marktforscher Initiative. Das Unternehmen hat die TV-Daten aus 52 Märkten verglichen. Demnach haben das Erstrundenspiel England – Frankreich europaweit 118 Mio. Menschen gesehen.
„Fußball hat in Zeiten, in denen es immer schwerer wird eine Massenpublikum zu erreichen, immer noch eine unglaubliche Qualität“, meint Initiative-Analyst Kevin Alavy zur NYT. Für das Finale hat er europaweit ein TV-Publikum von 150 Mio. Sehern prognostiziert, wie viele es tatsächlich waren, ist noch nicht klar. Klar ist hingegen, dass die Euro 2004 für Europas TV-Sender ein Erfolg war. In Deutschland waren laut Rating-Agentur Mediametrie in der Woche nach Beginn des Viertelfinales acht der zehn meistgesehenen TV-Sendungen Live-Übertragungen der Euro 2004, so die NYT. Damit hat Fußball die bisher größte TV-Aufmerksamkeit des Jahres 2004 auf sich gezogen.
Im Gespräch mit pressetext.deutschland bestätigt Erk Simon von der Fernsehforschung des WDR, dass die Euro 2004 „eine der besten“ Fußball-Europameisterschaften bei den Quoten war, vielleicht sogar die Beste. Das Endspiel wurde von 24,77 Mio. Menschen in Deutschland gesehen, was einem Marktanteil von 68,4 Prozent entspricht. Auch die übrigen Spiele weisen deutlich bessere Zuseherzahlen als bei der EM 2000 aus. So kam das Spiel Deutschland gegen Tschechien auf 24,08 Mio. Seher und 69,3 Prozent Marktanteil. In Österreich haben das Finale 1,801 Mio. Menschen gesehen. Das entspricht laut ORF einer Reichweite von 26,7 Prozent und einem Marktanteil von rund 65 Prozent. (pte)[lf]
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