Heute ist HDTV eine Selbstverständlichkeit, wenn man einen neuen Fernseher kauft. Die Rede ist inzwischen ja schon von Ultra-HD. Doch vor fünf Jahren sah das noch anders aus. Das hochauflösende Fernsehen war für viele Verbraucher ein Buch mit sieben Siegeln. Aber ist das heute anders?
Mit den Inhalten kam der Boom. Als ARD und ZDF 2010 ihre Hauptprogramme in hochauflösenden Bildern ausstrahlten und immer mehr private TV-Sender in HD dazukamen, stiegen die Verkaufszahlen für Fernseher rasant an. Jeder wollte HDTV. Zwei Jahre zuvor konnte man die HD-Entwicklung mit einem Wort beschreiben: quälend.
2008 standen zwar 6 Millionen HD-fähige Fernseher in deutschen Haushalten, aber nur 150 000 HD-Receiver. Die Nutzung war also homöopathisch gering. Die Prognosen verhießen ebenfalls nichts Gutes: 2009 sollte die Zahl der Haushalte mit HD-Fernseher zwar auf 38 Prozent steigen, der Anteil derer, die tatsächlich hochauflösendes Fernsehen empfangen können, sollte aber lediglich 2 Prozent betragen. Auf dem 17. Symposium der Deutschen TV-Plattform zum Thema „Der Weg zu HDTV“ war der Grund schnell gefunden: Zu viele technische Details, zu wenig Beratung im Fachhandel. Der Verbraucher war überfordert.
Und heute? HDTV ist angekommen, mit dem Begriff kann jeder etwas anfangen. Einige werden sich wahrscheinlich schon nicht mehr an „HD ready“ erinnern. Aber: Der Aufklärungsbedarf ist geblieben. Denn wenn es darum geht, wie welcher HD-Sender mit welchem Equipment empfangen werden kann, wird es für Otto Normalverbraucher kompliziert: HD Plus, CI Plus, Kabel HD, Sky HD, LED, LCD, Timeshift ja, aber keine Aufnahme – das ist zu viel für jemanden, der nur mit bester Bildqualität fernsehen will. Und ein Ende ist nicht in Sicht: OLED, Ultra-HD…
So ist es kein Wunder, dass HD Plus auch heute noch den Verbraucher und Fachhändler aufklären will, ja aufklären muss, denn Fernsehen wird nicht einfacher, wenn man bedenkt, dass mit HbbTV und Smart-TV zusätzlich alles noch interaktiv wird. Doch der Kunde ist beqem und will die Einfachheit. Wer ihm das nicht bieten kann, wird ihn verlieren – oder erst gar nicht gewinnen.
In der Rubrik DIGITAL INSIDERvor 5Jahrenblickt dieRedaktiondes Branchendienstes einmal imMonat aufThemenzurück, dieseinerzeitdie Branche bewegt haben.WährendmancheEntwicklungen bisheute nichtsvon Ihrer Relevanzeingebüßthaben,entlarvt unsereRückschau auchTotgeburten undverfehlteErwartungen.Den DIGITALINSIDER können Sieunter diesem Link abonnieren.DIGITAL INSIDER vor 5 Jahren
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