Die geplante Übernahme von E-Plus durch Telefonica steht vor einer neuen Hürde. Die prüfende EU-Kommission hat offenbar Bedenken bei der Fusion und will in Kürze Einspruch einlegen.
Der geplanten Übernahme von E-Plus durch den Konkurrenten Telefonica droht Gegenwind aus Brüssel. Seitdem der Mobilfunk-Konzern das Übernahme-Vorhaben im Oktober 2013 bei der EU angemeldet hat, prüft die Kommission die angestrebte Fusion der beiden Unternehmen – und meldet nun in Kürze offenbar Bedenken an. Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen am Mittwoch berichtete, soll die EU-Kommission in den kommenden Tagen Einspruch gegen die Übernahme einlegen.
In Gefahr ist der Deal damit allerdings noch nicht. Die EU wird Telefonica ihre Bedenken mitteilen, die der Konzern dann durch Zugeständnisse zerstreuen und die Fusion in trockene Tücher bringen kann. Der Einspruch der EU-Kommission macht vorerst nur deutlich, dass die Übernahme kein Selbstläufer für Telefonica wird.
Bereits vor einigen Wochen hatte die Kommission Bedenken geäußert, dass der Deal den Wettbewerb auf dem deutschen Markt schwächen würde. Immerhin würden bei einer erfolgreichen Übernahme von E-Plus durch Telefonica, dessen Kernmarke O2 ist, der dritt- und viertgrößte Anbieter Deutschlands fusionieren und so zum neuen Branchen-Primus aufsteigen. Diesen Posten hat derzeit die Deutsche Telekom inne, gefolgt vom zweitgrößten Anbieter Vodafone, der seine Position allerdings durch die Übernahme von Kabel Deutschland zuletzt deutlich ausbauen konnte.
Da sich die Fusion praktisch nur auf den deutschen Markt auswirken würde, war zunächst auch das Bundeskartellamt darum bemüht, die Prüfung für das Verfahren nach Bonn zu holen. Doch die EU erteilte der Behörde eine Absage und prüft nun selbst. [fm]
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