
Leipzig – Da das Schweizer Bundesamt für Kommunikation (Bakom) das Gesuch des Schweizer Sportfernsehens (SSF) gutgeheißen hat, im analogen Kabelnetz der Cablecom verbreitet zu werden, muss das Deutsche Sportfernsehen (DSF) ab 1. Juli seinen analogen Platz räumen.
Für DSF-Geschäftsführer Oliver Reichert ist dieser Umstand nur schwer nachvollziehbar, wie er gegenüber DIGITAL FERNSEHEN bekennt: „Wir haben seit Jahren ein gutes, partnerschaftliches Verhältnis zu Cablecom. Umso überraschender erreichte uns die Kündigung durch die Cablecom zum 1.7., in der man sich auf die Verpflichtung seitens der Bakom zur Aufschaltung des SSF in das Kabelnetz beruft.“
„Warum dafür das DSF seinen Sendeplatz im Kabelnetz nun verlieren soll, erläuterte man uns nur in unnachvollziehbarer Art und Weise, insbesondere nicht vor dem Hintergrund der erzielten DSF-Marktanteile in der Schweiz, die in der Spitze bei über 1,3 Prozent lagen“, ergänzt Reichert.
Für ihn bleibt es ein Rätsel, warum sich die Cablecom nicht gegen die Aufschaltverfügung der Bakom gewehrt hat, da die Must-Carry-Verfügung der Bakom „mit zahlreichen, sehr strengen Auflagen in redaktioneller und vor allem wirtschaftlicher Hinsicht für das SSF verbunden ist“ und insbesondere die Möglichkeiten der Werbeeinnahmen limitiert. Auf der Seite des DSF wolle man nun abwarten, „wie sich das noch junge SSF entwickelt, wirtschaftlich tragfähige Konzepte umsetzen lassen und vor allem seitens der Zuschauer goutiert wird.“
Die Test- und Bewährungsphase für das SSF im analogen Netz ist nach Kenntnisstand des DSF auf drei Jahre terminiert. „Sollte sich das Programm-Angebot nicht tragen, speist das DSF, und das haben wir der Cablecom auch entsprechend mitgeteilt, gerne wieder sein auf über 40 Sportarten basierendes Sportangebot mit über 1 300 Live-Stunden in das Kabelnetz ein“, so Reichert gegenüber DF. Eine Anfechtung der Entscheidung schließt er dagegen aus.
Sollte eine Wiedereinspeisung ins analoge Netz der Cablecom scheitern, soll alternativ nach anderen Möglichkeiten gesucht werden: „Wir prüfen derzeit sämtliche alternativen Verbreitungsoptionen und führen konkrete Gespräch mit den relevanten Anbietern“, so Reichert abschließend. [cg]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com