Im seit Jahren schwelenden Tarifstreit um die Betriebsrenten der Intendanten bei der ARD kommen sich die Öffentlich-Rechtlichen und die Gewerkschaft Verdi nicht näher. Peter Clever, Verwaltungsratsvorsitzender der Deutschen Welle, fordert einen freiwilligen Verzicht der Intendanten, sonst drohen „schwarze Bildschirme“.
Bereits seit 2013 stehen die Betriebsrenten der Intendanten und Direktoren der ARD im Mittelpunkt von Tarifverhandlungen zwischen dem öffentlich-rechtlichen Sender und Verdi. Bisher ist es bei der ARD Usus, dass die Renten jährlich um etwa zwei Prozent steigen. Für den Zeitraum von 2017 bis 2020 würden laut „Focus“ 2,7 Milliarden Euro für die betriebliche Altersvorsorge aufgewendet werden. Für Peter Clever, Verwaltungsratsvorsitzender der Deutschen Welle (DW), ist das nicht finanzierbar. Deshalb fordert er im „Focus“ die ARD-Verantwortlichen zu einem freiwilligen Verzicht auf.
Vor allem die Intendanten, die vor 1993 eingestellt wurden, sollten demnach die „Verträge freiwillig so umstellen, dass ihre späteren Betriebsrenten nur um ein Prozent jährlich steigen.“ Dies könne ein Signal sein, die Verhandlungen voranzutreiben, in denen sich die Gewerkschaft bisher jedoch querstellt. Die letzte Verhandlungsrunde wurde laut „Focus“ jedoch von den Öffentlich-Rechtlichen abgesagt.
Ein Scheitern der Verhandlungen könnte durchaus zu Streiks führen, erklärt Clever. „Natürlich kann es sein, dass der Bildschirm schwarz bleibt und die ‚Tagesschau‘ mal ausfällt“, sieht der Verwaltungsratsvorsitzende der DW auch eine Gefahr für die Zuschauer. [buhl]
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