Im Prozess um den NDR-Drehbuch-Skandal wurde am Donnerstag eigentlich die Entscheidung erwartet. Stattdessen gab es eine überraschende Wendung: Ein Teil der Anklagepunkte gegen Doris Heinze wurden fallen gelassen, weitere Beweisanträge wurden gestellt. Eine Entscheidung vertagt sich also.
Für Donnerstag wurde im Drehbuch-Skandal um Ex-NDR-Fernsehspielchefin Doris Heinze eigentlich mit den Plädoyers der Staatsanwaltschaft gerechnet. Es kam aber anders: Wie die dpa meldet, wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft das Strafverfahren vor dem Hamburger Landgericht in fünf von 14 Fällen eingestellt – unter anderem der Vorwurf der Untreue und des doppelten Verkaufs von Drehbüchern. Die Anklagepunkte zur Bestechung, Bestechlichkeit und Vorteilsnahme blieben aber bestehen. Nach dieser Ankündigung reichte die Verteidung neue Beweisanträge ein.
Die 63-jährige Heinze steht seit Juli wegen Bestechlichkeit, Untreue und Betrug vor dem Hamburger Landgericht. Mit angeklagt sind ihr Ehemann Claus Strobel und eine Produzentin. Sie soll Drehbücher von sich und ihrem Mann unter falschem Namen beim NDR eingeschleust und dafür doppelt kassiert haben. Im Laufe der Verhandlungen räumte Sie bereits gravierende Fehler ihrerseits ein. Ihr droht eine mehrjährige Haftstrafe. Wann ein endgültiges Urteil zu erwarten ist, ist momentan noch nicht absehbar. Der Prozess wurde auf Oktober vertagt. [hjv]
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