Der langjährige Präsident des Verbandes Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT), Jürgen Doetz, wird nicht mehr der neuen Verbandsspitze angehören.
Mit der Reform der Satzung werde der VPRT in Zukunft von einem Vorstand mit einem Vorsitzenden geführt, er wolle für die Position nicht kandidieren, sagte Doetz (68) am Dienstagabend in Berlin. Dem Verband wolle er aber weiter zur Verfügung stehen.
Am 29. November wählt die VPRT-Mitgliederversammlung den neuen Vorstand, aus dessen Mitte der Vorsitzende gewählt werden soll. Der bisherige Vizepräsident Tobias Schmid (Mediengruppe RTL Deutschland) ist nach eigenen Angaben bereit, für den Vorsitz zu kandidieren – falls er in den Vorstand gewählt wird. Mit der Satzungsreform soll die VPRT-Geschäftsstelle in Berlin gestärkt werden. Dem VPRT gehören rund 140 Unternehmen aus Hörfunk, Fernsehen und elektronischer Medienwirtschaft an.
Doetz, einer der Pioniere des privaten Rundfunks in Deutschland gilt, vertritt seit 1996 als VPRT-Präsident die Interessen der privaten Fernseh- und Hörfunksender. Er war unter anderem stellvertretender Sprecher der rheinland-pfälzischen Landesregierung unter Ministerpräsident Bernhard Vogel (CDU), danach Mitbegründer des Sat.1.-Vorläufers PKS und später Geschäftsführer des Privatsenders. Doetz hat sich immer wieder gegen die Ausweitung der Internetpräsenz von ARD und ZDF ausgesprochen.
Der gebührenfinanzierte Rundfunk dürfe nicht zur Verdrängung privater Angebote führen, hatte Doetz betont. Die deutsche Medienpolitik müsse im Internet-Zeitalter das Zusammenspiel zwischen öffentlich-rechtlichem Rundfunk, den Privatsendern und den Internet-Konzernen neu definieren. [dpa]
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