Neben den Sendern Kinowelt TV und Nickelodeon hat die Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) weiteren Anbietern grünes Licht gegeben.
Die Landesmedienanstalten stimmen sich gemäß § 38 Abs. 2 Rundfunkstaatsvertrag (RStV) bei der Zulassung von bundesweitem Rundfunk untereinander ab, um ländereinheitliche Verfahren zu gewährleisten. So hat sich die Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) in ihrer Sitzung in Halle/Saale mit der Zulassung neuer TV-Programme bzw. Programmbouquets befasst und für folgende Angebote die Lizenzierung empfohlen:
Rhein-Main TV über Satellit
Der Ballungsraumsender Rhein-Main TV wird künftig als Metropolenfernsehen mit einer Lizenz der Hessischen Landesanstalt für privaten Rundfunk (LPR Hessen) über Satellit (ASTRA digital 19,2 Ost) auch bundesweit empfangbar sein. Die DLM sprach sich für eine bundesweite Zulassung des Lokalveranstalters aus, der seit Herbst 2003 auf Sendung und im Rhein-Main-Gebiet im Kabel empfangbar ist. Das Programm der Rhein-Main TV GmbH & Co. KG enthält im Schwerpunkt Informationen über politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Ereignisse aus der Region Rhein-Main.
Russischsprachiges Fernsehen RTVD – erweitertes Programmangebot
Die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) kann nach der Entscheidung der DLM dem bundesweiten, russischsprachigen Satelliten-Vollprogramm RTVD die Erlaubnis zur Erweiterung seines Angebotes um die Programme Nashe Kino, Detski Mir und Teleclub auf zwei weiteren Satellitenkanälen erteilen. Nashe Kino will bei einem Sendeumfang von täglich 16 Stunden vor allem alte russische Spielfilme ausstrahlen. Detski Mir ist ein Programm für Kinder und sendet von 6.00 Uhr – 19.00 Uhr ausschließlich Zeichentrickfilme. Anschließend wird auf dem gleichen Kanal von 19.00 Uhr bis 3.00 Uhr das Programm Teleclub russische TV-Serien ausstrahlen. Die Finanzierung erfolgt über die Pay-TV-Einnahmen.
TV Berlin über Satellit
Die DLM hat der Satellitenzulassung von TV Berlin durch die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) zugestimmt. Die bundesweite Bedeutung des regional ausgerichteten Veranstalters ergibt sich aus seiner Stellung als Hauptstadtsender mit vielfältigen Informationen aus Berlin.
Kinowelt TV
Die DLM empfahl der Hessischen Landesanstalt für privaten Rundfunk (LPR Hessen) die Zulassung von Kinowelt TV, einem Spielfilmkanal im Free-TV der Kinowelt Television GmbH i. G. Zu dem Filmstock der Antragstellerin gehören Klassiker sämtlicher Genres wie Comedy, Thriller, Action, Drama, Romanzen und Kinderfilme sowie Produktionen aus der ehemaligen DDR. Vertiefende Hintergrundinformationen und Ankündigungen rund um das Thema „Kino“ liefern Film- und Kinomagazine, Dokumentationen sowie Interaktions-Formate. Das Programm wird sich durch Werbung und Erlöse aus Transaktionsfernsehen finanzieren und soll über den Satelliten ASTRA sowie über Kabel ausgestrahlt werden.
Weg frei zur Lizenzerteilung für Kinder-Pay-TV „Nickelodeon“
Die Hamburgische Anstalt für neue Medien (HAM) kann dem von der MTV Networks GmbH geplanten Sender „Nickelodeon“ die bundesweite Zulassung erteilen. Für das Kinderprogramm, das entgeltpflichtig sein wird, soll zunächst auf Material der Nickelodeon-Schwesterprogramme in den USA und in Großbritannien zurückgegriffen werden. Zu einem späteren Zeitpunkt sind auch eigene deutsche Produktionen vorgesehen. Das Angebot soll ab April digital über Kabel und Satellit verbreitet werden. Nickelodeon konnte sich als rein werbefinanziertes Kinderprogramm in den 90er Jahren nicht tragen. [fp]
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