DLM fordert Analogabschaltung im Kabel bis 2018

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Im Juli 2015 hat Unitymedia mit der Analogabschaltung im Kabel begonnen, viele Nachahmer haben sich jedoch nicht gefunden. Die Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) fordert daher erneut, dem Umstieg auf digitalen TV-Empfang bis 2018 abzuschließen.

Lange Zeit gab es kein Datum für die Analogabschaltung im Kabelfernsehen, seit Januar steht ein Termin im Raum: 2018 soll der Wechsel von analog auf digital spätestens erfolgt sein. Als erster Kabelanbieter hatte Unitymedia im Sommer 2015 begonnen, die Pläne wirklich in die Tat umzusetzen. Andere Anbieter konnten sich bisher nicht zu diesem Schritt durchringen, weshalb die Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) nach ihrer Sitzung am Dienstag erneut an die Kabelanbieter appellierte.

Die Vorteile liegen für den DLM-Vorsitzenden Siegfried Schneider auf der Hand: „Im Digitalen bekommt der Zuschauer eine ungleich größere Vielfalt an Angeboten in ungleich besserer Bildqualität. Zudem bindet die analoge TV-Verbreitung nach wie vor hohe Netzkapazitäten, die schon heute und erst recht in Zukunft immer dringender für HDTV und Internetangebote benötigt werden.“
 
In Gesprächen mit privaten und den öffentlich-rechtlichen TV-Veranstaltern, den Kabelnetzbetreibern sowie der Wohnungswirtschaft und der Interessenvertretung der privaten Mieter, in denen die DLM als Moderator tätig war, war das Jahr 2018 als Abschalttermin für das analoge Kabelfernsehen erarbeitet worden.
 
Jedoch gibt die DLM zu bedenken, dass der Kabelmarkt sehr heterogen sei, was ein einheitliches Abschalten der analogen TV-Signale nur schwer möglich mache. Auch die unterschiedlichen Meinungen der Anbieter über den richtigen Weg zur Volldigitalisierung mache die Moderatorenrolle der DLM nicht einfach. Dennoch fordert Schneider alle Beteiligten auf, die Zielsetzung 2018 im Auge zu behalten: „Der Schlüssel zum Gelingen des Analog-Digital-Umstiegs liegt darin, den Zuschauer mitzunehmen und den Prozess gemeinsam zu begleiten.“[buhl]

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27 Kommentare im Forum
  1. Dass man heute immer noch über Analog Abschaltung diskutiert ist schon ein Witz. Deutschland dürfte das einzige europäische Land sein, wo diese Diksussionen noch geführt werden. :-)
  2. Eher darüber gestritten wird, dass ein Kabelnetzbetreiber Sender analog 24 Stunden verbreiten muss, obwohl es eine SD und HD Version die 24 Stunden sendet gibt.
  3. Wir werden wohl auf ewig Entwicklungsland bleiben. ;-) Aber immerhin haben wir doch danke VoD einige Möglichkeiten der Digitalausbaubremse zu entkommen. Würde auch das fehlen, könnten wir wirklich hier in Deutschland von "Abendland" sprechen. Macht ja nichts, ich höre immer wieder wie sich andere im Ausland über uns amüsieren, wenn ich mal dort bin und mit denen über unsere Medienwelt spreche.
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