Weil zur deutschen Handball-WM ein Blackout im deutschen Fernsehen drohte, sprang der Sponsor DKB ein und zeigt die Spiele live im Internet. Doch diese Form der Liveübertragung soll eine Ausnahme bleiben.
Weil bei den Verhandlungen zwischen dem Rechteinhaber der Handball-WM und den deutschen Fernsehsendern und Streamingdiensten der erhoffte Erfolg ausblieb und den deutschen TV-Zuschauern ein TV-Blackout drohte, sprang die Deutsche Kredit-Bank (DKB) ein und zeigt die Spiele der Weltmeisterschaft in Frankreich im Livestream. Ein Vorgehen, das der Handball-Sponsor allerdings bei der Weltmeisterschaft in zwei Jahren nicht wiederholen will. „Da haben wir keine Ambitionen“, erklärte DKB-Chef Stefan Unterlandstättner der Deutschen Presse-Agentur (DPA). „Für uns ist das einmalig.“
Dem DKB-Chef ist dabei bewusst, dass die Übertragung der Handball-WM im Internet lediglich eine Notlösung darstellt. „Für uns ist es wichtig, dass eine große Menge von Menschen zuschaut“, führt Unterlandstättner im Gespräch mit der Presseagentur weiter aus. „Da erreicht das Streaming im Internet nicht die Zahlen von ARD und ZDF.“
Im Livestream der Bank im Internet lagen die Zuschauerzahlen bei den deutschen Spielen bei rund 600.000. ARD und ZDF, die die EM vor einem Jahr live übertrugen, hatten etwa zehnmal so viele Zuschauer vor die Bildschirme gelockt.
Bevor die DKB einsprang, hatten sich ARD und ZDF nicht mit dem Rechteinhaber BeIn Sports einigen können. Dieser hatte eine Verschlüsselung der Satellitenübertragung gefordert, die die Öffentlich-Rechtlichen hierzulande nicht leisten können. Auch die Versuche der Streamingdienste Dazn und Sportdeutschland.TV, sich die Rechte zu sichern, waren gescheitert.
Die DKB überträgt die Handball-WM live auf ihrer Website und via Youtube. Von den Medienanstalten wird die Live-Übertragung vorübergehend geduldet. Die Frage, ob die DKB überhaupt als Rundfunkveranstalter auftreten darf, wurde aufgrund der Kurzfristigkeit aufgeschoben. Beim ersten Spiel der deutschen Handballer war es allerdings zu Problemen bei der Live-Übertragung gekommen. [kw]
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