
Berlin – Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat davor gewarnt, die digitalen Angebote der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten einzuschränken. Das hatte der Privatsender-Verband VPRT gefordert.
ARD, ZDF und Deutschlandradio müssten auch künftig Möglichkeiten und Mittel haben, um bereits vorhandene Digitalkanäle qualitativ auszubauen und neue Angebote zu entwickeln, forderte der DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken am Montag. Der DJV wies damit gegenteilig lautende Forderungen etwa des Verbandes Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) zurück. Der VPRT hatte in einem Papier zu Sparpotenzialen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks die Schließung der Digitalkanäle verlangt und damit Einsparmöglichkeiten von gut 220 Millionen Euro ausgemacht (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
„Die Zukunft ist digital“, sagte Konken. Deshalb habe der öffentlich-rechtliche Rundfunk auch einen Anspruch darauf, Programme über digitale Kanäle und Telemedien zu verbreiten. Andernfalls drohe dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Zukunft ein Nischendasein in einer ansonsten „durchweg kommerzorientierten Fernseh- und Radiowelt“ und das sei weder
gesellschaftlich wünschenswert noch entspreche dies dem Auftrag der
Öffentlich-Rechtlichen. Der Weg in die digitale Medienwelt müsse allen Medienunternehmen offen stehen, so die Mitteilung des DJV. [cg]
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