Burbank/Philadelphia – Das Disney-Board hat Comcasts Übernahmeangebot abgelehnt und gleichzeitig Disney-CEO Michael Eisner das Vertrauen ausgesprochen.
Man würde zwar jedes „legitime Angebot berücksichtigen“, habe aber volles Vertrauen in die geschäftliche, finanzielle und kreative Ausrichtung unter der Führung von Eisner und dessen Management-Team. Dies berichtete das Wall Street Journal.
Diese Rückendeckung kommt für Eisner gerade Recht, hat er doch seit einiger Zeit mit starker Kritik von Seiten der ehemaligen Vorstandsdirektoren Roy Disney und Stanley Gold zu kämpfen. Die beiden werfen Eisner Missmanagement vor.
Der Kabelbetreiber Comcast, der vergangene Woche insgesamt rund 66 Mrd. Dollar für Disney geboten hatte, reagierte auf die Ablehnung mit Unverständnis. Wie eine Sprecherin gegenüber dem Wall Street Journal erklärte, handelt es sich bei dem Angebot um einen einwandfreien und zwingenden Vorschlag, von dem die Aktionäre beider Unternehmen profitieren können.
Die New York Times sind diesbezüglich jedoch anderer Meinung. Laut Berichten der Zeitung liegt Comcasts Angebot um rund 3,6 Dollar pro Aktie unter Disneys tatsächlichen Marktwert. Nachdem das Disney-Board Comcasts Annäherungsversuche vorerst abgeblockt hat, rückt Disneys Aktionärsversammlung am 3. März immer mehr in den Mittelpunkt. Erteilen die Anleger Eisner bei dessen geplanter Wiederwahl eine Absage, könnte Comcast seinem Ziel ein bedeutendes Stück näher kommen. Denn obwohl die jüngsten Offerte abgelehnt wurden, konnte sich Comcast dadurch als mögliche Alternative zu Eisner präsentieren. (pte)[fp]
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