Disney hat sein Streaming-Geschäft nach jahrelangen Verlusten zuletzt fast in die schwarzen Zahlen gebracht. Doch eine hohe Abschreibung drückt den Konzern ins Minus.
Der Unterhaltungskonzern Disney ist im abgelaufenen Quartal wegen milliardenschwerer Abschreibungen in die roten Zahlen gerutscht. Unterm Strich stand ein Verlust von 20 Millionen Dollar (knapp 19 Mio Euro) nach einem Gewinn von fast 1,3 Milliarden ein Jahr zuvor. Die Abschreibungen von gut zwei Milliarden Dollar auf die indische Beteiligung Star India und das Kabelfernsehen-Geschäft zehrten eine verbesserte Entwicklung im Tagesgeschäft mehr als auf. Für die Disney-Aktie ging es im vorbörslichen US-Handel zeitweise um rund acht Prozent abwärts.
Disney+ will gegen Account-Sharing vorgehen
In dem Ende März abgeschlossenen zweiten Geschäftsquartal schrieb die Streaming-Sparte mit dem Dienst Disney+ und dem Sportangebot ESPN+ nur noch einen operativen Verlust von 18 Millionen Dollar. Ein Jahr zuvor hatte das Minus 659 Millionen Dollar betragen. Disney sieht sich damit weiter auf Kurs, das Streaming-Geschäft zum Ende des Geschäftsjahres in die schwarzen Zahlen zu bringen.
Disney hatte für seinen eigenen Streaming-Dienst hohe Verluste in Kauf genommen. Grund sind die Rückgänge im Geschäft mit dem Kabelfernsehen in den USA, das früher ein verlässlicher Geldbringer war. Vom Sommer an will Disney – wie auch schon Marktführer Netflix – gegen das Teilen von Passwörtern für den Streaming-Dienst über einen Haushalt hinaus vorgehen.
Disney-Chef Bob Iger hofft auf steigende Aktien-Gewinne
Weiterhin gut lief es mit Freizeitparks und Kreuzfahrten: Die Sparte steigerte ihren operativen Gewinn um zwölf Prozent auf fast 2,3 Milliarden Dollar. Allerdings sagte Konzernchef Bob Iger in einer Telefonkonferenz mit Analysten, man sehe Anzeichen dafür, dass die Reiselust, die nach der Corona-Pandemie neue Höhepunkte erreichte, wieder etwas nachlasse. Für das laufende Geschäft zeigte sich Iger optimistischer. So soll der um Sondereffekte bereinigte Gewinn je Aktie im laufenden Geschäftsjahr nun um 25 Prozent zulegen. Bisher hatte sich der Manager einen Anstieg um 20 Prozent vorgenommen.
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