
Leipzig – Zwar bestreiten einige Sender, ein Kopierschutzsignal – ein Broadcast-Flag – einzuführen, aber endgültig sind diese Aussagen nicht.
Das Thema Kopierschutz ist noch lange nicht ausdiskutiert. Einige Sender denken im Stillen darüber nach, Signale einzuführen, die kontrollieren sollen, ob Fernseh-Zuschauer Sendungen aufzeichnen.
Eine Sprecherin von RTL sagte gegenüber DIGITAL FERNSEHEN, derzeit seien keine konkreten Kopierschutzmaßnahmen geplant. Dennoch sei das Thema „für die Sender der Mediengruppe RTL Deutschland von zunehmender Relevanz“. Es sei durchaus möglich, dass „vorhandene Signalisierungsmechanismen zur Steuerung von Aufzeichnungen eingesetzt würden, „um Anforderungen an den Schutz von Inhalten umzusetzen“.
Ferner sei es sinnvoll, solche Mechanismen zu erweitern, um beispielsweise sicherzustellen, „dass aufgezeichnete Inhalte nur zeitlich begrenzt zur Verfügung stehen“. Konkrete Angaben, wann ein Kopierschutzsignal wie die Broadcast-Flag eingeführt werden soll, machte die RTL-Sprecherin nicht.
Ein Sprecher der Prosiebensat.1-Gruppe äußerte sich auf Anfragen von DIGITALFERNSEHEN noch zurückhaltender, ob ein Broadcast-Flag künftig geplant sei. Es sei in jedem Falle ein Ziel der Sendergruppe, „Piraterie zu verhindern“. Deshalb seien „Maßnahmen, welche die Piraterie bekämpfen, vorteilhaft für die Entwicklung der Filmindustrie im Gesamten […] und damit auch für die Zuschauer“. Technische Schritte müssten aber „im Einklang mit den legitimen Bedürfnissen der Zuschauer und der Sender stehen“.
Bei Receiverherstellern ist ein Broadcast-Flag, wie es der Verband der US-Filmindustrie fordert, um Spielfilme über Set-Top-Boxen zu verschlüsseln, laut Anfragen von DIGITAL FERNSEHEN nicht geplant (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). [cg]
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