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Die amerikanische Mediengruppe Discovery Communications will den Schritt nach Europa wagen. Ein groß angelegter Einstieg bei Eurosport soll dafür den Weg ebnen. Auch Ableger von ProSiebenSat.1 stehen auf dem Einkaufszettel.
Discovery will offenbar einen nicht unerheblichen Anteil an Eurosport erwerben. Das geht aus verschiedenen Medienberichten hervor. So schreibt das französische Online-Portal „Figaro“, das amerikanische Unternehmen plane eine Beteiligung von mindestens 20 Prozent an Europas größtem Sportkanal. Das „Wall Street Journal“ spricht von ähnlichen Anteilen und einer finanziellen Dimension von mehreren hundert Millionen Dollar. Eurosport befindet sich derzeit vollständig im Besitz des größten Senders Frankreichs, TF1.
Fakt ist, dass sich beide Unternehmen derzeit offiziell in Verhandlungen über eine strategische Allianz befinden. Zu welchem Ergebnis die Gespräche kommen werden bleibt abzuwarten. Discovery und Eurosport haben mit jungen Männern in etwa die gleiche Zielgruppe, die sie mit unterschiedlichen Themen ansprechen. Discovery verfolgt derzeit Pläne, in den europäischen Markt einzusteigen. In Verbindung mit Eurosport könnte Discovery guten Argumente für Verhandlungen mit Kabelnetz- und Satellitenbetreibern in aufstrebenden Märkten wie Russland und Polen einbringen.
Bereits vor kurzem hatte es Berichte gegeben, nach denen Discovery die Übernahme der skandinavischen ProSiebenSat.1-Sender plane. Ein Einstieg des amerikanischen Medienkonzerns in den europäischen Markt scheint also derzeit immer wahrscheinlicher zu werden. Vor allem die mit den USA vergleichsweise geringen Einstiegskosten in den TV-Markt machen Europa für Discovery so attraktiv, zitiert das Online-Sportwirtschafts-Magazin „JP4“ eine Analystin. Ein Einstieg bei Eurosport würde jedoch wahrscheinlich keine Auswirkungen auf das Programm des Sportsenders haben. Discovery sei nach Aussagen eines Insiders nicht an der Produktion von Sportinhalten interessiert, berichtet das „Wall Street Journal“. [hjv]
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