Der US-amerikanische Pay-TV-Riese DirecTV hat sich bei der staatlichen Medienaufsicht FCC über den langjährigen Sendepartner Tribune Broadcasting beschwert. 5 Millionen Kunden der Satellitenplattform können seit Samstag Sender von Tribune nicht mehr empfangen, obwohl laut DirecTV eine vertragliche Einigung zur Einspeisung vorliegt.
Nach Angaben von DirecTV wurde am Montag (Ortszeit) eine Beschwerde bei der Federal Communications Commission eingereicht, in der Tribune Vertragsverstöße bezüglich der Einspeisung von 23 Lokalsendern vorgeworfen werden. Aktuell seien Kunden in 19 Städten vom Ausfall der regionalen Programmangebote betroffen, hieß es.
Nach monatelangen Verhandlungen hatte sich DirecTV nach eigener Aussage am vergangenen Donnerstag fernmündlich mit Vertretern von Tribune auf eine Verlängerung der Einspeisevereinbarung geeinigt. Diese sei vom Partner anschließend nicht eingehalten worden. Der Hintergrund scheinen massive Unstimmigkeiten im Management von Tribune zu sein. Der Medienkonzern befindet sich seit Dezember 2008 im Gläubigerschutz.
Laut Ausführungen der Satellitenplattform gegenüber der FCC hätten die Kreditgeber von Tribune, zu denen Hedge-Fonds wie Oaktree Capital Management, Angelo, Gordon & Co sowie die Kreditinstitute JPMorgan Chase und die Bank of America gehören, ohne Zustimmung der Medienbehörden die Rechte an den Verbreitungsverträgen der Sender übernommen.
Vertreter von Tribune sprachen in einer Stellungnahme gegenüber dem Branchendienst „Variety“ von „Vertragstaktiken“ und dem Versuch, das Unternehmen auf unfaire Art und Weise in Misskredit zu ziehen. Zudem sei DirecTV nicht bereit, marktübliche Konditionen für die Einspeisung der betroffenen Sender, zu denen WGN America und der New Yorker Stadtsender WPIX zählen, zu entrichten. [ar]
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