Berlin – Hunderte Kanäle über Satellit, Interaktiv-TV und hochauflösende Bilder – Digital-Fernsehen ist in Deutschland auf dem Vormarsch. „Die Entwicklung ist rasant – und das ist erst der Anfang“, sagt Ferdinand Kayser, Chef des europäischen Satelliten-Betreibers SES Astra.
Während in Italien, Frankreich oder Spanien Digital-TV bereits flächendeckend verbreitet ist, hat in Deutschland erst knapp ein Drittel aller Haushalte vom herkömmlichen analogen Signal auf Digital umgeschaltet.
Die Branche hat die Chance erkannt. Von diesem Dienstag an (22. Mai) wollen sich die Medienmanager auf der Fachmesse für Kabel Satellit und Multimedia Anga Cable in Köln zum „Strategiegipfel“ treffen. 2007 wird wohl zum entscheidenden Jahr für Digital-TV.
Viele Verbraucher aber rätseln noch über die Wege in die TV-Welt von morgen. Ein unübersichtliches Angebot an Decodern, den so genannten Set-Top-Boxen, Verwirrung über technische Normen und Übertragungswege erscheinen als hohe Hürde. Plasma- und LCD-Geräte für hochauflösendes (HD) Fernsehen sind die Renner. Seit 2005 wurden 5,6 Millionen Flachbild-Fernseher in Deutschland verkauft, im vergangenen Jahr gingen mehr Digital-Geräte als herkömmliche Röhrenapparate über den Ladentisch.
Als Übertragungsweg holt neben dem digitalen Antennen-Fernsehen DVB-T („Das Überall-Fernsehen“), auf dem bis zu 30 Kanäle zu sehen sind, der Satelliten-Empfang deutlich auf. Von den 16,7 Millionen Haushalten mit Schüsseln auf dem Dach oder Balkon sind die Hälfte für Digitalempfang ausgerüstet. Der europäische Satellitenbetreiber SES Astra will mit seiner Plattform „Entavio“ einen Schub beim Digitalempfang auslösen. Mit einer Settop-Box können dann alle Digital-Programme – ob frei oder verschlüsselt – empfangen werden. (dpa/fr)[lf]
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