
Leipzig – Der Satellit marschiert stramm auf die Volldigitalisierung zu, das Kabel hinkt hinterher. Die Abschaltung analoger Transponder bzw. Kabelkanäle wird Milliarden kosten.
Mehr als 17 Millionen deutsche Haushalte empfangen analoges Fernsehen. Die Aufrüstung mit digitalen Set-Top-Boxen würde Schätzungen des DF-Schwestermagazins DIGITAL INSIDER zufolge fast 2,5 Milliarden Euro verschlingen.
Um diese Kosten zu stemmen fordern verschiedene Marktteilnehmer Unterstützung aus der Politik. „Ein reiches Land wie Deutschland sollte neben Hilfen für Banken und Autofirmen auch Geld für zukunftsträchtige Infrastrukturen ausgeben“, erklärt Gerhard Schaas, Vorstandsvorsitzender der Deutschen TV-Plattform.
Abgesehen von der Kostenfrage streiten sich die Beteiligten um den Termin für die analoge Abschaltung. Viele hoffen auf 2012, Carine Lea Chardon, Leiterin Medienpolitik beim Zentralverband der Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI), hält 2015 für realistisch, hofft aber darauf, dass es schneller geht, insofern man sich nun einigt. Sowohl der ZVEI als auch die Deutsche TV-Plattform führen Gespräche zur analogen Abschaltung mit den Marktteilnehmern.
Auf ein konkretes Datum wollen sich die Kabelnetzbetreiber aber nicht festlegen lassen. Sie setzen lieber auf die Reanalogisierung des digitalen Signals, um auch weiterhin analoge Kabelhaushalte bedienen zu können. Laut DIGITAL INSIDER entstünden durch die Reanalogisierung Kosten in Höhe von ungefähr 86 Millionen Euro.
Die Pläne der Kabelnetzbetreiber stoßen nicht überall auf Gegenliebe. Im aktuellen DIGITAL INSIDER äußern sich Hersteller, Regulierer und Netzbetreiber über die Kosten der Digitalisierung, nennen ihre Vorstellung, wie die Digitalisierung vorangetrieben werden sollte und welche Rolle die Politik bei diesem Vorhaben spielt. Weitere Informationen finden Sie unter www.digital-insider.de. [mh]
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