Während die Digitalisierung weltweit voranschreitet, hängt Deutschland hier in vielen Gebieten noch hinterher. Nun forderten Konzernchefs erneut zum Umdenken und mehr Tempo bei der Digitalisierung auf.
ThyssenKrupp-Chef Heinrich Hiesinger hat mehr Mut in Deutschland zur Digitalisierung gefordert. Die erste Halbzeit sei verloren, aber mit gut ausgebildeten Beschäftigten könne die Industrie die zweite Halbzeit gewinnen, sagte Hiesinger am Dienstag beim Management-Kolloquium der Technischen Universität München. Die Produktivität mache durch die Digitalisierung einen Quantensprung.
Der Chef des Schweizer Technologiekonzerns Oerlikon und frühere Siemens-Vorstand Michael Süß beklagte: „Wir haben heute eine gewisse Biedermeierstimmung in Deutschland“. Dabei könne die Industrie 4.0 die Abwanderung von Arbeitsplätzen nach China und Osteuropa stoppen oder sogar umkehren.
Als Industrie 4.0 wird die Digitalisierung der Produktion mit weitgehend vernetzten Maschinen bezeichnet. Daraus sollen auch neue Geschäftsmodelle entstehen. Hiesinger nannte als ein Beispiel für die Steigerung der Produktivität durch Digitalisierung Sensoren in Aufzügen, die Wartungsbedarf schon vor dem Auftreten von Fehlern erkennen und so die Ausfallzeiten halbieren. [dpa/buhl]
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