Digitalisierung an deutschen Schulen ausbaufähig

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Bedroht die zunehmende Digitalisierung den Arbeitsmarkt? Sollten Schüler Tablets bekommen? Kommen Lehrer mit digitalen Medien zurecht? Eine Allensbach-Studie im Auftrag des Vodafone-Instituts hat den Stand der Digitalisierung an deutschen Schulen erfragt und kommt zu dem Schluss: Es gibt Nachholbedarf.

Computer, das Internet und digitale Medien ganz allgemein wurden an deutschen Schulen lange stiefmütterlich behandelt. Wer länger als fünf Jahre aus der Schule ist, kennt den Informatik-Unterricht noch als Word- und Powerpoint-Workshop. Schon vor Jahren ging das an der Realität vieler junger Menschen vorbei, die längst mit PC und Handy aufgewachsen sind. Das Allensbach-Institut hat nun im Auftrag des Vodafone-Instituts für Gesellschaft und Kommunikation Eltern von Schulkindern zum Stand der Digitalisierung an Gymnasien, Real- und Hauptschulen befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass digitale Medien in Schulen auch heute noch einen weiten Weg vor sich haben. Das denken jedenfalls die Eltern.

73 Prozent der befragten Eltern sind überzeugt, dass gute Kenntnisse im Umgang mit Computern und digitalen Technologien entscheidend für den beruflichen Erfolg sind. Damit stehen sie fast auf einer Stufe mit Zeugnisnoten (75 Prozent) und sozialen Kompetenzen (77 Prozent). Darum fordern auch 72 Prozent eine größere Rolle digitaler Medien im Unterricht. Jedoch glaubt nur knapp die Hälfte, dass die Lehrer auch gut mit digitalen Medien im Unterricht umgehen.
 
Viele Eltern sind der Meinung, dass Komplexe wie die Recherche im Internet in der Schule vermittelt werden sollen (71 Prozent) und dass Schülern der Umgang mit im Beruf häufig genutzten Programmen wie Word oder Excel ermöglicht werden sollte (89 Prozent). Gut die Hälfte findet, dass jeder Schüler an der Schule Zugang zu einem PC, Laptop oder Tablet haben sollte. Office-Nutzung ohne eine entsprechendes Gerät wäre allerdings auch schwierig. Nur ein Drittel hält die Ausstattung der Schulen mit digitaler Technik für ausreichend.
 
„Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass viele Eltern der Digitalisierung mit Sorge gegenüberstehen“, so Dr. David Deissner, Leiter Strategie und Programme des Vodafone Instituts. Eltern sind sich der Bedeutung der Digitalisierung bewusst, stehen Computern, dem Internet oder Smartphones also eher skeptisch gegenüber. Neue Technologien, glauben viele, haben eher negative Auswirkung auf den Arbeitsmarkt. Angesichts dieser grundsätzlichen Skepsis überrascht es nicht, dass man beim Thema Digitalisierung in den Schulen Nachholbedarf sieht. [chp]

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39 Kommentare im Forum
  1. AW: Digitalisierung an deutschen Schulen ausbaufähig Meine Schulzeit ist schon ein paar Jahre her - damals kamen manche Lehrer bei der Bedienung des Videorekorders an ihre Grenzen Darüber hinaus gab es sogar noch Schmalfilme ohne Ton (z.B. in Biologie), bei denen der Lehrer aus einem dazugehörigen kleinen Buch vorgelesen hat. Vor ~20 Jahren war das auch schon längst nicht mehr zeitgemäß.
  2. AW: Digitalisierung an deutschen Schulen ausbaufähig Vor allem müssten noch viel mehr WLAN-Hotspots in den Klassenräumen und auf dem Schulhof installiert werden. Wahrscheinlich sind die wenigen Hotspots ständig überlastet.
  3. AW: Digitalisierung an deutschen Schulen ausbaufähig Ach waren das noch Zeiten, als man für das Vorlesen von Wikipedia-Artikeln eine 1 im Referat, mit Lob für die zusätzlichen Details, bekommen konnte.
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