Digitale Dividende 2: Rundfunk gibt sich zuversichtlich

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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DIGITAL FERNSEHEN berichtete bereits über den Beschluss der World Radiocommunication Conference, das 700-MHz-Band auch dem Mobilfunk zuzuweisen. Damit muss der Rundfunk nach der Digitalen Dividende 1 erneut um den Verlust weiterer Frequenzen fürchten. Doch trotz der drohenden Digitalen Dividende 2 geben sich einige Rundfunkvertreter zuversichtlich.

Bis 2015 müssen die Länder entscheiden, wem sie das 700-MHz-Band überlassen wollen: dem Rundfunk oder dem Mobilfunk. Für Europa wird es wegen der räumlichen Nähe der Staaten eine gemeinsame Lösung geben. Der Umsetzungsprozess des WRC-12-Beschlusses wird nun in Gang gesetzt. Die Rundfunkvertreter fürchten, dass der Mobilfunk ab 2015 das 700-MHz-Band nutzen wird. „Unseres Erachtens sprechen sehr gute Gründe dagegen“, gibt sich Michael Moskob, Leiter Regulierung und Public Affairs beim DVB-T-Netzbetreiber Media Broadcast, zuversichtlich. Unter anderem mache es wenig Sinn, DVB-T Frequenzen zu entziehen und diese für die TV-Übertragung dem Mobilfunk zu überlassen. „Dies wäre eine fragwürdige Industriepolitik und volkswirtschaftlich sehr bedenklich“, erklärt Moskob gegenüber dem DF-Schwestermagazin DIGITAL INSIDER.

Auch das Institut für Rundfunktechnik (IRT) sieht noch nicht alles als verloren an. „Bereits heute ist für Deutschland erkennbar, dass die prognostizierte Explosion der Datenvolumina nicht eintritt“, erklärt Jochen Mezger, Geschäftsfeldleiter Programmverbreitung beimIRT. Er setzt auf alternative Möglichkeiten jenseits einer Erweiterung des Frequenzspektrums für den Mobilfunk, um dem Datenwachstum zu begegnen, wie zum Beispiel der Einführung von LTE Advanced oder einer besseren Ausnutzung von WLAN-Netzen.

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[mh]

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2 Kommentare im Forum
  1. AW: Digitale Dividende 2: Rundfunk gibt sich zuversichtlich In vielen Ländern in Europa (z.B. Spanien, Niederlande, Frankreich, Italien) kann es keine zweite digitale Dividende geben weil dort DVB-T so stark genutzt wird dass für den Mobilfunk keine weiteren Frequenzen freigeräumt werden können. Die World Radiocommunication Conference hat keine Entscheidungsbefugnis über die Frequenznutzung in den einzelnen Ländern, diese kann lediglich Planungen durchführen.
  2. AW: Digitale Dividende 2: Rundfunk gibt sich zuversichtlich Hmm, das ist wie mit der Dorfweide mitten im Dorf, die seit man denken konnte allen gemeinsam gehörte, und auf der alle kostenlos ihr Vieh weiden durften: Plötzlich hat der Gutsbesitzer einen Zaun darum gemacht, und die Weide war sein... Sobald mit der Frequenversteigerung an Mobilfunkunternehmen wieder Milliarden zu erlösen sind, wird die Umwidmung beginnen ....
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