Das Internet bietet Anonymität, die viele dazu nutzen, ein nahezu komplettes Alter Ego zu entwickeln. Virtuelle Welten wie Second Life machen den Namen zum Programm. Die große Revolution im Cyberspace gelang indes anderen.
Second Life existiert auch heute noch und zählt laut Wikipedia 28 Millionen registrierte Nutzerkonten. Von den 1,5 Milliarden Nutzern, die der Gründer Philipp Rosedale vor fünf Jahren prognostizierte, ist die Plattform aber weit entfernt. Ebenso hat sie sich nicht als die Goldgrube für Unternehmen entwickelt, wie viele es vorhergesagt hatten.
Es sind zwar etliche Unternehmen und Organisationen in Second Life vertreten, doch ebenso wie die mediale Aufmerksamkeit in den letzten Jahren erlosch, schwand auch die der Nutzer. Die Anonymität der Avatare erschwerte es den Unternehmen, dem Kunden die passende Werbung zu präsentieren. Nicht jede Second-Life-Krankenschwester ist auch eine im tatsächlichen Leben.
Zudem hat sich der Umgang mit dem Internet gewandelt. Anonymität ist zwar immer noch zum Beispiel in Foren an der Tagesordnung, wo sie bisweilen missbraucht wird, aber als ideale Werbeplattformen haben sich die Social Communities entwickelt. Allein Facebook zählt 30-mal so viele Nutzer wie Second Life. Hier kommen Unternehmen an Daten und Fakten aus der realen Welt ihrer Kunden heran und mit dem Datenschutzdarf sich der Plattformanbieter herumschlagen. Aber wer weiß, vielleicht widerfährt auch Facebook einmal das Second-Life-Schicksal – im Web 3.0. Fünf Jahre sind ein Wimpernschlag im Cyberspace.
In der Rubrik DIGITAL INSIDERvor 5Jahrenblickt dieRedaktiondes Branchendienstes einmal imMonat aufThemenzurück, dieseinerzeitdie Branche bewegt haben.WährendmancheEntwicklungen bisheute nichtsvon Ihrer Relevanzeingebüßthaben,entlarvt unsereRückschau auchTotgeburten undverfehlteErwartungen.Den DIGITALINSIDER können Sieunter diesem Link abonnieren.[mh]
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