DIGITAL INSIDER vor 5 Jahren: Nur Sieger im Fußball-Streit?

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Am 8. Februar 2007 gaben Unitymedia, Mutterkonzern von Arena, und der Sky-Vorgänger Premiere ihre Kooperation bei der Vermarktung der Fußballbundesliga bekannt. Beide sprachen von einer Win-Win-Situation. Doch der Streit um die Fußballrechte wirkt bis heute nach.

Nachdem Arena Premiere die Pay-TV-Rechte an der Bundesliga wegschnappte, musste das Unternehmen feststellen, dass weitaus weniger Kunden gewillt waren, ein neues Pay-TV-Abo abzuschließen. Ein Grund für die mangelnde Reichweite dürfte die wenig verbraucherfreundliche Art und Weise gewesen sein, mit der Fußballfans sowohl die Bundesliga als auch beispielsweise die Champions League, die immer noch bei Premiere lief, live sehen konnten. Dies ging nur mit zwei Set-Top-Boxen. Im Gegensatz dazu war der Aderlass bei den Unterföhringern kleiner alsbefürchtet. Entsprechend aggressiv trat Premiere im Markt auf. „Auf derbunten Wiese blühen viele Blumen und in der Mitte steht eine Eiche -nämlich Premiere“, tönte der damalige Premiere-Chef Georg Kofler vorfünf Jahren.

Bevor das Arena-Abenteur für Unitymedia jedoch gänzlich scheiterte, einigte man sich mit Premiere. Für 16,4 Millionen Premiere-Aktien und eine Beteiligung am Umsatz durfte Kofler die Bundesliga auch seinen Kunden anbieten. Der damalige Unitymedia-Chef Parm Sandhu erklärte später, als er sich vom deutschen Markt bereits verabschiedet hatte, dass er von Anfang an mit Premiere kooperieren wollte, Kofler aber engstirnig auf Exklusivität pochte und eine Kooperation ablehnte.

Mit der Kooperation begann das langsame Sterben der Plattform Arena Sat, die letztendlich am 30. September 2010 komplett eingestellt wurde. Unitymedia konnte durch den Pakt mit Premiere das drohende finanzielle Fiasko abwenden. Bis heute sind jedoch die Nachwehen des Fußball-Streits spürbar, zumal Premiere damals im Rahmen der Kooperation die Vermarktung der eigenen Pay-TV-Pakete im Kabel von Nordrhein-Westfalen und Hessen in die Hände von Unitymedia legte. Zwischen dem Premiere-Nachfolger Sky und dem Kabelnetzbetreiber gibt es bezüglich der Einspeisung weiterer HDTV-Kanäle bis auf gute Absichten seit etlichen Monaten nichts Konkretes.

In der Rubrik DIGITAL INSIDER vor 5 Jahrenblickt dieRedaktiondes Branchendienstes einmal im Monat auf Themenzurück, dieseinerzeitdie Branche bewegt haben. Während mancheEntwicklungen bisheute nichtsvon Ihrer Relevanz eingebüßt haben,entlarvt unsereRückschau auchTotgeburten und verfehlte Erwartungen.Den DIGITALINSIDER können Sieunter diesem Link abonnieren.DIGITAL INSIDER vor 5 Jahren
[mh]

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