
Dresden – Heiko Hilker, Medienexperte der sächsischen Linkspartei, hält das Verbot für TV-Spots für „Aktion Mensch“ für unnötig und verlangt eine schnelle Überarbeitung.
Ziel des neuen Glücksspielvertrages vom 1. Januar dieses Jahres sei es, „das Spielmonopol des Staates zu erhalten, da es den Bundesländern Milliarden Euro in die Kassen spült.“ Gleichzeitig habe der Staat aber auch dafür Sorge zu tragen, dass die Bürgerinnen und Bürger vor Spielsucht geschützt werden. Strengere Kontrollen in Kasinos und das Verbot, Lose per Telefon zu verkaufen, seien die richtigen Mittel zum Zweck.
„Völlig unsinnig ist es jedoch, den gemeinnützigen TV-Lotterien ‚Ein Platz an der Sonne‘ (ARD) und ‚Aktion Mensch‘ (ZDF) die Werbespots zu verbieten, zumal diese Lotterien ihre Gewinne an Alte und Benachteiligte, Kinder und Jugendliche weiterreichen“, sagte Hilker. Vor Werbespots, „in denen die gemeinnützigen TV-Lotterien lebensfrohe Behinderte zeigen“, müssten die Verbraucher nicht gewarnt werden, „zumindest nicht, solange TV-Werbespots generell erlaubt sind“.
Hilker fordert deshalb die Ministerpräsidenten auf, die „unsinnige Regelung im Glücksspielstaatsvertrag“ zu überarbeiten. „Oder sie ersetzen den gemeinnützigen Lotterien die Ausfälle aus ihren Monopoleinnahmen, damit diese ihre Förderung für Benachteiligte, Kinder, Jugendliche und Alte nicht reduzieren müssen“, so Hilker. [ar]
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