Vor fünf Jahren stellte die IFA ihren Rhythmus um. Bis 2005 fand die damals noch als „Internationale Funkausstellung“ bekannte Messe alle zwei Jahre statt. Für einige gab es jedoch keinen Grund, jedes Jahr nach Berlin zu kommen.
Als „Übergangs-IFA“ wurde die 46. Auflage der Messe bezeichnet und tatsächlich blieben ihr einige Hersteller fern, denen der zweijährige Turnus besser ins Konzept passte. „Die Kosten für Messestand, Messebau und der Personalaufwand stehen in keiner Relation zu den neu gezeigten Produkten unserer Branche“, erklärte damals Anton Kathrein, Geschäftsführer der Kathrein-Werke, gegenüber DIGITAL INSIDER (DI). Das Schreckensbild von verwaisten Hallen und leeren Gängen erfüllte sich aber nicht. „Die IFA ist als führende Fachmesse für Consumer Electronics stärker und noch internationaler geworden“, sagte Messedirektor Jens Heithecker im DI-Interview. „Insofern ist das Konzept ganz klar aufgegangen.“
Die IFA 2006 präsentierte neue Technologien, ließ es aber an entsprechenden Inhalte missen. Die Fernseher wurden flacher und hochauflösender. Den Messebesuchern wurde erstmals das Full-HD-Logo präsentiert. Indes war die hochauflösende Fernsehlandschaft vor fünf Jahren noch reichlich unterentwickelt. HD-Sender waren Mangelware. Mit einem ähnlichen Schicksal mussten auch die auf der IFA breit vorgestellten Blu-ray-Disc und HD-DVD zurecht kommen. Was unter dem Berliner Funkturm noch in brillanten Farben leuchtete, war im Handel kaum erhältlich.
Das Ende vom Lied ist bekannt: Die HD-DVD gibt’s nicht mehr, Full-HD ist zum Standard für Flachbildfernseher geworden und die IFA hat sich als jährlich stattfindende Messe etabliert, indem neben brauner nun auch weiße Ware präsentiert wird. Kühlschränke und Bügelbretter seid umarmt! Zu euch passt der Name „Funkausstellung“ wirklich nicht mehr.
In der Rubrik DIGITAL INSIDER vor 5 Jahren blickt die Redaktiondes Branchendienstes einmal im Monat auf Themen zurück, die seinerzeitdie Branche bewegt haben. Während manche Entwicklungen bis heute nichtsvon Ihrer Relevanz eingebüßt haben, entlarvt unsere Rückschau auchTotgeburten und verfehlte Erwartungen. Den DIGITAL INSIDER können Sieunter diesem Link abonnieren.
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