Die Piratenpartei möchte die Regelung, nach der ARD und ZDF eigenproduzierte Inhalte nach sieben Tagen aus ihren Medientheken löschen müssen, abschaffen. Sie machen sich für den Zugang zu umfassenden Archiven stark.
Daniel Neumann hat den Gesetzesentwurf der Piratenpartei für ein neuesUrheberrecht mit ausgearbeitet und ist für den Passus zum Urheberrechtim Parteiprogramm verantwortlich. Gegenüber dem DF-SchwestermagazinDIGITAL INSIDER outet sich der NRW-Pirat als Fan desöffentlich-rechtlichen Rundfunks, der, so Neumann, nun einmal von derAllgemeinheit finanziert werde. „Daher sehe ich keinen Grund, warumInhalte depubliziert werden sollten“, so Neumann. Die 7-Tage-Regelungfür die Mediatheken von ARD und ZDF müsse daher gestrichen werden.
Die Piraten wollen, dass möglichst viele Inhalte desöffentlich-rechtlichen Rundfunks für die Bevölkerung zugänglich sind.“Wie schön wäre es, auch für Journalisten, ein Tagesschau-Archiv derletzten 50 Jahre zu haben“, fragt Neumann im Interview mit DIGITALINSIDER. Abhängig von Zugriffszahlen könnten Inhalte, die wenignachgefragt werden, auch anderweitig archiviert werden. „Es solltejedoch kein Hindernis sein, die Aufnahme, die inzwischen ja sowiesodigitalisiert vorliegt, auf einen Server bereitzustellen“, so Neumannweiter. Einen großen finanziellen Mehraufwand sieht er für ARD und ZDF -und damit letztendlich für die GEZ-Zahler – nicht. Mit dem Vorschlag dürften die Piraten aber die privaten TV-Sender gegen sich aufbringen, deren Protest letzten Endes überhaupt erst zur Einführung der 7-Tagel-Regel geführt hat.
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