Das digitale Antennenfernsehen wird kaum mobil genutzt. Zu diesem Resultat kommt eine Studie der FGM Forschungsgruppe Medien GmbH, die in Berlin durchgeführt wurde. Liegt die Zukunft des mobilen Fernsehens also alleine im Mobilfunk?
Die FGM hat 2 000 Berliner Haushalte befragt, von denen 500 DVB-T als TV-Empfangsweg nutzen. Von diesen Haushalten gaben nur 4 Prozent an, DVB-T gelegentlich oder selten mobil zu nutzen. Mobile Nutzung heißt in diesem Fall, DVB-T-Empfang an festen Plätzen wie etwa in Cafès. Nur 1 Prozent gab an, DVB-T auch unterwegs zu nutzen, also beispielsweise im Bus.
Das Ergebnis der FGM-Studie ist umso ernüchternder, als dass nach Angaben der Technischen Hochschule Wildau 5,5-mal mehr Bewegtbilder mobil über IP als über DVB-T verbreitet werden. Dementsprechend groß ist der Bandbreitenbedarf drahtloser Internetzugänge. Jedoch werden die Mobilfunknetze allein die mobile Rundfunkverbreitung nicht stemmen können, zumal die vier deutschen Mobilfunkanbieter das gesamte Angebot jeweils in ihrem eigenen Netz übertragen müssten. Es würde also viermal ausgestrahlt. Eine effiziente Frequenznutzung sieht anders aus.
Deshalb wird bereits an hybriden Technologien für zukünftiges mobiles Fernsehen geforscht; Technologien, die Rund- und Mobilfunk miteinander verbinden. Voraussetzung ist jedoch, dass die zweite Generation des DVB-T-Standards, DVB-T2, eingeführt wird. Szenarien hierzu gibt es bereits, jedoch herrscht unter den Beteiligten keine Einigkeit über die Einführung. Dementsprechend schwer wird es das mobile Fernsehen auch weiterhin in Deutschland haben.
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