DI der Woche: Medienwächter: „Es geht ums Eingemachte“

Nachdem der Rundfunk für den LTE-Ausbau auf dem Land Frequenzen abgeben musste (Digitale Dividende I) droht ihm nun erneut ein Verlust der knappen Ressource. Deutschlands oberster Medienwächter Jürgen Brautmeier warnt davor, dass dem Rundfunk die Zeit davonläuft.

Unter dem Begriff „Digitale Dividende II“ stehen nun Frequenzen aus dem 700-MHz-Band zur Diskussion. Dabei hat es Deutschland nicht leicht, denn das digital-terrestrische Fernsehen (DVB-T) hat hierzulande keinen so großen Stellenwert wie etwa in Frankreich oder England. Die Digitale Dividende I habe der Rundfunk laut Brautmeier, der Vorsitzender der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) ist, gut überstanden. „Bei der Digitalen Dividende II geht es allerdings ums Eingemachte“, so Brautmeier im Gespräch mit DIGITAL INSIDER.

Die Terrestrik müsse sich nun aufraffen und ihren Forderungen Gehör verschaffen. Der DLM-Vorsitzende fordert daher Modelle, beispielsweise für den Umstieg auf DVB-T2. „Ich würde mir wünschen, dass mehr geschähe, denn die Zeit läuft uns weg“, so Brautmeier. Er befürchtet, dass wirtschaftliche Interessen gegenüber kulturellen obsiegen könnten. Die Mobilfunker sind bereit, für derlei Frequenzen viel Geld auf den Tisch zu legen, wie vergangene Frequenzversteigerungen gezeigt haben. „Das gefällt mir zwar nicht, aber bei der Digitalen Dividende I ist ja genau das geschehen“, so Brautmeier.

In zwei Jahren soll die Entscheidung über die Digitale Dividende II auf internationaler Ebene fallen. „Wenn 2015 Entscheidungen getroffen werden, müssen wir hier zum Beispiel mit Blick auf DVB-T2 in der ersten Jahreshälfte 2013 zu einer Entscheidung kommen“, erklärt Brautmeier.

Im DIGITAL INSIDER derWocheliefertIhnen unsergleichnamigerBranchen-Fachdienst immeramMontagexklusiveHintergründe aus derMedienbranche. WeitereInformationenzum Themafinden Sie in dergedruckten Ausgabe des DIGITAL INSIDER,den Sieunter diesem Link abonnieren können.DIGITAL INSIDER der Woche – Archiv
[mh]