Der grenzübergreifende elektronische Handel ist sowohl für EU-Bürger als auch für Unternehmen frustrierend. Digital Europe befürchtet, dass Europa ohne einen funktionierenden digitalen Binnenmarkt seinen wirtschaftlichen und kulturellen Vorsprung verspielt.
Momentan sind weniger als 10 Prozent des Onlinegeschäfts innerhalb der EU grenzüberschreitend, erklärt Markus Fritz, Vice President und Mitglied des Vorstands des Industrieverbands Digital Europe (vormals EICTA). „Durch die unterschiedlichen Auslegungen von Richtlinien und Gesetzen können für einzelne Firmen leicht zusätzliche Kosten von über 2 Millionen Euro anfallen“, so Fritz im DIGITAL INSIDER.
Die Konsequenz: Europäische Internetseiten sucht man vergebens unter den Top-Adressen. Firmen wie Google, Amazon oder Baidu und Tencent aus China dominieren die Hitlisten. Die Börsenbewertung der beiden Unternehmen aus dem „Reich der Mitte“ liegt laut Fritz mit 30 Milliarden US-Dollar weit vor der von Ebay. „Europäische Firmen kommen in der Bewertung nicht vor“, erläutert Fritz.
Der Digital-Europe-Vorstand fordert die Politik auf, sich hinter die Industrie zu stellen und einen Umbruch einzufordern. „Es ist eindeutig, dass die digitale Technologie völlig neue Geschäftsmodelle erfordert“, erklärt Fritz, „die wiederum neue Arbeitsplätze schaffen.“ Er rechnet vor, dass ein gemeinsamer digitaler Binnenmarkt, so er bis 2015 Realität werden würde, ein Wachstum des europäischen Bruttoinlandsprodukts um 4 Prozent oder 500 Milliarden Euro nach sich ziehen würde.
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