Das Umweltzeichen Blauer Engel gibt es bereits seit geraumer Zeit für Fernseher, jedoch hat bislang nur Philips die Lizenz für fünf Produkte erworben. Viele Hersteller kritisieren die unrealistischen Anforderungen des Blauen Engels. Die sollen sich nun ändern.
Auf der einen Seite will man den Herstellern entgegenkommen, indem die Vorgaben gelockert werden, auf der anderen Seite möchte man das Umweltsiegel aber nicht verwässern. Das Deutsche Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung, deren Tochtergesellschaft RAL den Blauen Engel vergibt, möchte erreichen, dass 20 bis 30 Prozent der im Markt befindlichen Fernseher die Kriterien des Umweltzeichens erfüllen können.
Jedoch herrscht auch nach der Anpassung der Anforderungen weiterhin Kritik am Blauen Engel, so dass klare Bekenntnisse zum Umweltzeichen aus den Reihen der Hersteller zunächst ausbleiben. „Wir werden die Verwendung des Labels für Deutschland intern diskutieren“, erklärt Kerstin Lindemeyer, Pressesprecherin von Toshiba Europe, auf Anfrage des DF-SChwestermagazins DIGITAL INSIDER. Sie kritisiert insbesondere das fehlende Hintergrundwissen der Verbraucher bezüglich Umweltsiegeln wie dem Blauen Engel oder der Öko-Blume der EU-Kommission. „Das scheint auch der Handel so zu sehen und setzt diese Label eher weniger ein“, so Lindemeyer.
Zumindest für den Blauen Engel widerspricht RAL-Rechtsanwalt Henning Scholtz. „Der Blaue Engel hat in der Bevölkerung einen Bekanntheitsgrad von nahezu 90 Prozent“, erläutert Scholtz gegenüber DIGITAL INSIDER. Auch Philips setzt auf die Bekanntheit des Umweltzeichens. „Zudem differenzieren wir uns mit dem Blauen Engel vom Wettbewerb, da wir bis heute die einzigen sind, die Fernseher nach diesen strengen Kriterien zertifizieren konnten“, ergänzt Volker Blume, Technischer Produktmanager Philips TV bei TP Vision Germany. Das soll sich nach dem Willen der RAL aber demnächst ändern.
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