
München/Frankfurt am Main – Die Deutsche Fußbal Liga (DFL) und Leo Kirch kämpfen für ihr Geschäftsmodell. So denken die Verantwortlichen über einen Programmbeirat nach, der die journalistische Unabhängigkeit der Live-Berichterstattung von den Bundesliga-Partien garantieren soll.
Dies berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ (SZ). Ziel dieses Manövers ist es, der Kritik des Abo-Senders Premiere den Wind aus den Segeln zu nehmen und das Kartellamt zu beschwichtigen.
Demnach soll ein Programmbeirat der in der Gründungsphase befindlichen Produktionsfirma darüber wachen, dass die journalistische Unabhängigkeit bei der Berichterstattung nicht verletzt wird. Bei entsprechenden Gesprächen zwischen dem Kirch-Vertrauten Dieter Hahn und der DFL-Spitze sollen bereits hochrangige Namen wie Fritz Pleitgen oder Jobst Plog, also ehemalige ARD-Intendanten, gefallen sein. Ziel sei es laut dem Zeitungsbericht, ein kompetentes Gremium aus bestehend aus Medienexperten und Vertretern der Fußball-Szene zu ernennen.
Dreh- und Angelpunkt des gemeinsamen Geschäftsmodells von Leo Kirch und der DFL ist die Eigenproduktion der Pay-TV-Übertragungen von den Bundesliga-Begegnungen. Über eine gemeinsame Tochterfirma wollen beide Partner zukünftig selbst die Live-Sendungen komplett produzieren – samt Kommentar, Interviews und Moderation. Ziel ist es, sich von Premiere unabhängig zu machen und weitere Bewerber aus der Reserve zu locken.
Premiere wehrt sich selbstverständlich gegen diese Strategie und führt dabei journalistische Maxime und die eigenen hohen Standards ins Gefecht. Der Vorwurf: Wenn die DFL und Kirch selbst das Programm produzieren, sei die kritische Berichterstattung in Gefahr. Das Bundeskartellamt prüft diesen Sachverhalt bereits. [lf]
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