Schon im Vorfeld sorgt die Vergabe der Bundesliga-Rechte für ausreichend Zündstoff. Am Montag soll der Milliarden-Poker in die alles entscheidende Phase gehen. Eine Milliarde Euro pro Saison will die Deutsche Fußball-Liga (DFL) mit der Rechtevergabe erzielen.
Noch bevor in Frankreich im Juni Europas Spitzenfußballer zur Europameisterschaft antreten, wird es in Sachen Fußball noch einmal an anderer Stelle spannend. Hierzulande fällt die Entscheidung, wo es die Bundesliga ab der Spielzeit 2017 zu sehen gibt. Dabei hat die Vermarktung der Übertragungsrechte schon im Vorfeld für gehörig Spannung gesorgt, nun wird es ernst: Am Montag soll der lang erwartete Milliarden-Poker starten.
Die endgültige Entscheidung über die Vergabe soll am 9. Juni fallen, für diesen Tag ist eine außerordentliche Mitgliederversammlung der DFL in Frankfurt geplant, bei der die 36 deutschen Profiklubs über die Angebote entscheiden, die DFL-Chef Christian Seifert zu diesem Zeitpunkt ausgehandelt haben wird.
Dabei ist beim Bieterwettkampf in diesem Jahr mit Überraschungen zu rechnen, denn die Rekordsumme von sechs Milliarden Euro, die für die Rechte der englischen Premiere League erzielt wurden, hat bei den deutschen Klubs Begehrlichkeiten geweckt. So fordert etwa Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge eine Milliarde Euro pro Saison. Zur Steigerung der Erlöse hat die DFL zusammen mit dem Bundeskartellamt neue Rechte-Pakete auf den Weg gebracht, die mit einer abgeschwächten Form der „No Single Buyer Rule“ daher kommen, was den bisherigen Rechteinhaber Sky unter Druck setzt und die Preise in die Höhe treiben soll.
Zumal mit Eurosport und seinem Mutterkonzern Discovery sowie der britischen Perform Group mächtige Konkurrenten in den Milliarden-Poker einsteigen könnten. Interesse an den TV-Rechten des deutschen Spitzensports wird auch internationalen Playern wie Amazon nachgesagt. Auch Constantin Medien (Sport1) und die Telekom sollen in den Startlöchern sitzen, diese sollen sich beim Bundeskartellamt auch für die Einführung der „No Single Buyer Rule“ eingesetzt haben.
Für die „Sportschau“ droht der ARD Konkurrenz vom Privatsender RTL, der sich für die Free-TV-Rechte gerüstet hat und dem öffentlich-rechtlichen Sender schon bei den EM- und WM-Qualifikationsspielen der deutschen Nationalmannschaft zuvorkam. [kw]
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