Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) schließt eine Monopolisierung der TV-Übertragungen beim Pokalwettbewerb nicht aus. Es sei „denkbar, dass ein Bieter ein oder mehrere Pakete erwirbt“, sagte DFB-Marketingdirektor Denni Strich.
In einem am Montag auf der Internetseite des Verbandes veröffentlichten Interview hielt der für die Vermarktung zuständige Strich auch eine kleine Revolution für denkbar. Sogar ein Erwerb aller Pakete durch einen Interessenten sei grundsätzlich möglich, sagte er.
An diesem Dienstag läuft die Registrierungsfrist für die Ausschreibung der Medienrechte von 2012/13 bis 2015/16 ab. Bisher gibt es nach DFB-Angaben 13 registrierte Bewerber. „Es zeichnet sich also ein intensiver Wettbewerb um die Rechte am DFB-Pokal ab“, sagte Strauch. Bis zum Herbst will der Verband eine Entscheidung getroffen haben, welche TV-Anstalten und Internetpartner bei der Vergabe berücksichtigt werden.
Nach Angaben des DFB-Marketingdirektors ist eine ausschließliche Ausstrahlung beim Pay-TV-Sender Sky nicht angestrebt. Sie wird von ihm aber auch nicht explizit ausgeschlossen: „Wir gehen derzeit nicht davon aus. Ein großer Teil der Zusammenfassungen von den Spielen sollte auch weiterhin im frei empfangbaren Fernsehen zu sehen sein“.
Bislang übertragen ARD und ZDF sowie der Bezahlsender Sky den DFB-Pokal, der für die Profi- und Amateurvereine in den vergangenen Jahren immer attraktiver geworden ist. Schon in der ersten Runde kassiert jeder der 64 teilnehmenden Clubs mindestens 100 000 Euro aus dem Vermarktungstopf des DFB, im Endspiel gibt es 2,5 Millionen Euro für den Pokalsieger.
Nachdem das ZDF im April dem privaten Konkurrenten Sat.1 die langjährigen Übertragungsrechte an der UEFA Champions League ab der Saison 2012/2013 abjagen konnte (DIGITAL FERNSEHEN berichtete), wird in der Medienbranche damit gerechnet, dass sich die Unterföhringer nun intensiver um die Fernsehrechte für den DFB-Pokal bemühen könnten, um den prominenten Ausfall im Fußballbereich zu kompensieren.
„Ich erwarte einen spannenden Konkurrenzkampf der öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehsender“, hatte auch DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach der Nachrichtenagentur dpa bereits vor dem Beginn der Ausschreibung im Juni gesagt: „Unser Pokal ist ein Super-Ereignis“ (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). [ar/Michael Rossmann]
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