
Vertreter der Parteien im ZDF-Fernsehrat haben den personalrechtlichen Durchgriff der Senderleitung nach dem Manipulationsskandal bei „Deutschlands Beste!“ begrüßt.
Sie fordern aber weiter reichende Folgen. „Es ist richtig, dass das ZDF personelle Konsequenzen gezogen hat“, sagte Fernsehratsmitglied Angelika Niebler dem Nachrichtenmagazin Focus. Es bleibe aber Aufgabe des ZDF, „den Vorfall umfassend aufzuklären, um künftig solche Fälle zu vermeiden“
Fernsehratsmitglied Wolfgang Bosbach sagte Focus: „Wir müssen den Vorgang sehr, sehr ernst nehmen.“ Der CDU-Bundestagsabgeordnete, der auch dem Rundfunkrats-Ausschuss „Programmbeitrat Programmdirektion“ angehört, zeigte sich alarmiert: „Die Zuschauer verlieren so nicht nur das Vertrauen in ein Fernsehformat, sondern auch in den Sender ZDF.“ Gerade öffentlich-rechtliche Sender rühmten sich in Konkurrenz zu den Privaten immer einer besonderen Seriosität und Vertrauenswürdigkeit. Die Vorgänge dürften auch vor diesem Hintergrund „natürlich nicht ohne Konsequenzen bleiben“, so Bosbach.
Für Ausschuss-Mitglied Holger Zastrow (FDP) droht das ZDF mit dem Manipulationsskandal nicht nur „seine letzten Trumpfkarten zu verspielen, nämlich Glaubwürdigkeit, Verlässlichkeit und Transparenz“. Es stellten sich „grundsätzliche Fragen zur Programmarbeit und zur Finanzierung des Rundfunks“. Der FDP-Fraktionschef im sächsischen Landtag sagte Focus: „Wenn die Öffentlich-Rechtlichen immer mehr Formate kopieren, die eigentlich von Privatsendern kommen, dann ist es legitim zu fragen, wieso sich die Sender nicht auch wie Private finanzieren.“[fp]
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