
Leipzig – Das Deutsche Gesundheitsfernsehen (DGF) musste wegen zu hoher Übertragungskosten seinen Sendebetrieb einstellen. DGF-Geschäftsführer Gerd Berger setzt nun voll auf das Internet.
Bereits im Februar stellte das Deutsche Gesundheitsfernsehen (DGF) seinen Sendebetrieb auf der Satellitenposition Astra 19,2 Grad Ost ein (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
Gegenüber der „Frankfurter Rundschau“ (FR, Onlineausgabe) räumt DGF-Geschäftsführer Gerd Berger ein, dass das DGF an den zu hohen Kosten gescheitert ist: „Die Satellitenverbreitung und auch die Verbreitung über Kabel sind relativ teuer. Und es ist gerade für die digitalen Spartensender ausgesprochen schwierig, diesen Betrag über Werbung zu erwirtschaften.“
Gleichzeitig unterstreicht Berger, dass das Internet eine immer größer werdende Bedeutung hat und er deshalb voll auf diesen Übertragungsweg setzt: „Es hat gegenüber dem jetzigen Fernsehen Vorteile wie die Interaktivität und die ständige Erreichbarkeit – der Nutzer wird selbst zum ´Programmdirektor`. Diese beiden Gründe waren entscheidend.“ Auch die Frage nach der Wirtschaftlichkeit stelle sich für Berger momentan noch nicht, da das DGF hauptsächlich auf bereits produzierte Inhalte zugreift.
Überholt hat das Internet das Medium Fernsehen seiner Meinung nach allerdings noch nicht. „Für die nähere Zukunft, also die nächsten drei bis fünf Jahre, wird das Fernsehen das Hauptstandbein der Prominenten bleiben“, ist sich Berger gegenüber der FR sicher. In diesem Zusammenhang weist er auf den eher geringen Erfolg der Internet-Aktivitäten von Margarethe Schreinemakers oder Elke Heidenreich hin. Allerdings werde der ergänzende Auftritt im Internet immer wichtiger, sodass „für die fernere Zukunft das Web durchaus mit dem Fernsehen gleichziehen kann“. [cg]
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