Die Deutsche Telekom möchte in den nächsten fünf Jahren weiterhin erhebliche Summen in den Ausbau ihrer Infrastruktur stecken. Nötig werde dies vor allem angesichts starker Konkurrenz, die in Zukunft vielleicht auch von ganz unerwarteter Seite kommen wird.
Geht es nach der Deutschen Telekom, kann in den Ausbau von Festnetz, Mobilfunk und Digitalisierung anscheinend gar nicht genug investiert werden. Denn wie Konzern-Chef Timotheus Höttges auf der DLD-Konferenz in München erklärte, plant das Unternehmen innerhalb der nächsten fünf Jahre ein Budget von insgesamt 23,5 Milliarden Euro für den Ausbau dieser drei Bereiche ein. Laut Höttges soll der Ausbau auf heimischem Gebiet dabei helfen, Konkurrenten wie Vodafone oder Telefónica abzuwehren.
Bereits im vergangenen Jahr startete das deutsche Unternehmen einen massiven Ausbau seines Breitbandnetzes. Hierbei war das Ziel, Downloadgeschwindigkeiten von bis zu 100 MBit/s zu erreichen. Die nächste Stufe dieses Ausbaus – das sogenannte „Supervectoring“ – solle dann in zwei bis drei Jahren beginnen.
Von der Offensive der Deutschen Telekom dürfte sich vor allem das Konkurrenzunternehmen Vodafone unter erheblichen Druck gesetzt fühlen. Denn erst im November verkündete Vodafone-CEO Vittorio Colao, die Ausgaben für den Netzausbau nach Abschluss eines anderen größeren Projektes vorerst wieder zurückzuschrauben. Ein Fakt, der Höttges wohl bewusst gewesen sein dürfte. „Wir können nicht anfangen zu investieren und dann plötzlich aufhören“, so der Konzern-Chef. Und so weiß der Vorstandsvorsitzende genau, wo die Stärken seines Unternehmens liegen und hat deshalb auch für die projektinterne Aufgabenteilung konkrete Pläne: „Mit dem Aufbau von Netzen kennen wir uns bestens aus – die Entwicklung von Apps und Services überlassen wir anderen.“
Durch den massiven Netzausbau sieht Höttges die Deutsche Telekom zukünftig in einer gestärkten Position wenn es darum geht, beispielsweise mit Anbietern bestimmter Inhalte zu verhandeln. Auf der diesjährigen DLD äußerte sich der Telekom-Mann außerdem über mögliche neue Konkurrenz, die vielleicht bald von US-Giganten wie Google und Facebook ausgehen wird. Und zwar dann, wenn diese sich eines Tages dazu entscheiden sollten, eigene Infrastrukturen anzubieten. Weitere Details zur Finanzplanung der Deutschen Telekom werden voraussichtlich auf einem Treffen im Februar bekanntgegeben. [kh]
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