Die deutsche Elektroindustrie erwartet eine Abschwächung des Exportbooms. Nachdem die Ausfuhren im Mai um 16 Prozent auf den Rekordwert von 12,8 Milliarden Euro angestiegen waren, haben sich die immer noch deutlich positiven Erwartungen der Unternehmen im Juli leicht abgeschwächt.
Das berichtete der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) am Dienstag in Frankfurt. Mögliche Gründe für die im Vergleich zum Juni zurückhaltenderen Einschätzungen seien die Sorgen um die Staatsverschuldung von EU-Ländern und der USA, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Andreas Gondermann der Nachrichtenagentur dpa. Immerhin 73 Prozent der Unternehmen erwarteten dennoch stabile Exportgeschäfte, 19 Prozent rechneten mit noch mehr Geschäft, 8 Prozent mit rückläufigen Aufträgen.
In den ersten fünf Monaten des Jahres hat der Industriezweig seine Ausfuhren gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um 14 Prozent auf rund 62 Milliarden Euro gesteigert. Vor allem die Ausfuhren in die wichtigen Überseemärkte China (+ 28 Prozent) und USA (+ 26 Prozent) zogen in dem Zeitraum deutlich an. Beide Länder machen jeweils etwa sieben Prozent der Gesamtausfuhren der Branche aus.
Die Importe von Elektronikgütern wuchsen in den fünf Monaten um 8,3 Prozent auf 52,5 Milliarden Euro, wie der Verband berichtete. Vor allem die Einfuhren aus Südostasien inklusive Japan schwächelten nicht zuletzt wegen Produktionsproblemen infolge von Erdbeben und Reaktorkatastrophe. [ar]
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