Für die ARD-Fernsehlotterie könnte sich die Berufung von Monica Lierhaus als ein Schachzug erweisen, der mehr schadet als nutzt. Offenbar kündigen immer mehr Lotto-Spieler ihr Abo wegen der hohen Gage, die Lierhaus für ihren Job bekommen soll.
Wie die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ berichtet, kündigen viele Lotto-Abonnenten ihr Dauerlos. Mario Czipull, Sprecher der Fernsehlotterie bestätigte dem Blatt am Donnerstag: „Wir verzeichnen eine Mehrzahl an Kündigungen“. Die Zahl liege über dem Durchschnitt üblicher Abgänge. Wie viele Abonnenten bereits gekündigt haben, wollte Czipull „mit Blick auf den Wettbewerb“ nicht mitteilen. Er bestätigte aber, dass viele Abonnenten ihren Rückzug mit „den Beträgen begründen, die in der Öffentlichkeit diskutiert werden“.
Die frühere „Sportschau“-Moderatorin wurde von der ARD-Fernsehlotterie „Ein Platz an der Sonne“ als Botschafterin ausgewählt und soll dafür pro Jahr ein Honorar von 450 000 Euro erhalten.
Laut der Zeitung begegnet die ARD-Lotterie den Abo-Kündigungen offenbar mit standardisierten Antwortschreiben. Darin heißt es: „Viele Menschen vergleichen ihre eigenen Bezüge mit den diskutierten Summen. Ein direkter Vergleich macht zunächst eine Schieflage deutlich, ist unseres Erachtens aber schwierig, weil sich Prominente, die zu Werbezwecken eingesetzt werden, immer in einem deutlich höheren Gehaltsgefüge bewegen.“
Laut dem Bericht will die ARD in den kommenden Wochen das Gespräch mit der unabhängig arbeitenden Lotterie suchen, um die Abstimmung zu verbessern. Details zur Zusammenarbeit mit Lierhaus wollen die Verantwortlichen des öffentlich-rechtlichen Senders nach früheren Angaben im März bekanntgeben. [mw]
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