Die deutsche IT-Branche hat einen neuen Chefrepräsentanten. Dieter Kempf folgt auf August-Wilhelm Scheer. Der Sicherheitsexperte will das Vertrauen ins Internet wieder steigern.
Die deutsche IT-Branche will angesichts von Debatten über den Datenschutz im Internet und die Sicherheit im Netz künftig mehr Aufklärungsarbeit leisten. „Das Vertrauen der Menschen in die Sicherheit des Internets und in den Schutz ihrer Privatsphäre muss wiederhergestellt werden“, sagte der neue Präsident des IT-Branchenverbands Bitkom, Dieter Kempf, am Freitag in München. So müssten Datenlecks sowohl technisch verhindert werden, Anwender aber auch in die Lage versetzt werden, sich sicher im Internet bewegen zu können. «Und: Wir müssen konsequent gegen schwarze Schafe vorgehen.»
Die Mitglieder des Verbands hatten den Chef des Nürnberger Daten-Dienstleisters Datev zuvor einstimmig zum Nachfolger des langjährigen Präsidenten August-Wilhelm Scheer gewählt. Die Branche stehe angesichts des Fachkräftemangels, der Energiewende und des Ausbaus schneller Internetverbindungen vor enormen Herausforderungen,sagte Kempf, der als Experte für Sicherheitsfragen gilt. Der 58-Jährige steht seit 1996 an der Spitze von Datev und war dort zuvor für die Softwareentwicklung zuständig.
„Mit Dieter Kempf hat die Bitkom-Branche einen exzellenten Sprecher, der in Wirtschaft und Politik gleichermaßen geschätzt wird“, sagte sein Vorgänger Scheer. Der Professor und Unternehmer Scheer war seit 2007 Bitkom-Präsident. Kempf und die Führung des Verbandes dankten dem Gründer des mittlerweile von der Software AG übernommenen Software- und Beratungshaus IDS Scheer.
Der 58-jährige Kämpf gehört bereits seit zwölf Jahren dem Bitkom-Vorstand an und ist neben seinem Amt als Schatzmeister für die Themen Datenschutz und Datensicherheit zuständig. Darüber hinaus ist der Münchner auch ein Fachmann für das sogenannte Cloud Computing, die aktuell boomende Bereitstellung von Daten und Software aus dem Netz.
Die Bitkom vertritt als Branchenverband der Informationstechnologie (IT) und Telekommunikation bundesweit die Interessen von mehr als 1 350 Unternehmen. Darunter sind die deutschen Ableger von Branchenriesen wie Microsoft oder IBM, deutsche Großkonzerne wie die Telekom oder SAP, aber auch viele kleine und mittelständische Firmen. [dpa/ar]
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