Datenvolumen: Folgen der Telekom weitere Unternehmen?

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Berichten zufolge will Vodafone demnächst, wie die Deutsche Telekom, ein Datenvolumen für die Internetnutzung einführen. Unitymedia Kabel BW hingegen verwehrt sich gegen das Ende der Flatrate. Kabel Deutschland wiederum hat eine entsprechende Klausel bereits in seinen AGBs verankert.

Nachdem die Deutsche Telekom am Montag offiziell ankündigt hatte, ein Datenvolumen für Festnetzanschlüsse einzuführen, wird sie damit wohl nicht lange alleine bleiben. Wie „Netzpolitik.org“ am Montagabend berichtete, plant angeblich auch Vodafone die Einführung der Drosselung nach dem Verbrauch eines bestimmten Datenvolumens. Dabei beruft sich das Blog auf Informationen aus „verlässliche Quellen“.
 
Gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“ dementierte Vodafone diesen Bericht jedoch. Demnach verfolge das Unternehmen derzeit keine Pläne, DSL-Volumengrenzen einzuführen, wie ein Sprecher sagte. „Netzpolitik“ warf der Sprecher zudem vor, unsauber gearbeitet zu haben. Womit das Blog aber sehr richtig liegen dürfte, ist die Vermutung, dass die Deutsche Telekom den Schritt zum Datenvolumen nicht alleine gehen wird und sich deshalb vorher mit anderen Marktteilnehmern abgestimmt hat.

Bei Kabel Deutschland ist die Drosselung der Surfgeschwindigkeit bereits seit Mai 2012 in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen verankert. Jedoch ist diese Volumenbegrenzung hier an bestimmte Bedingungen geknüpft und nicht wie bei der Telekom allgemein gültig. So heißt es in den AGBs des Kabelnetzbetreibers: „Lädt ein Kunde an einem Kalendertag ein Gesamtdatenvolumen von mehr als 10 Gigabyte herunter, ist Kabel Deutschland berechtigt, die ihm zur Verfügung stehende Übertragungsgeschwindigkeit ausschließlich für Filesharing-Anwendungen bis zum Ablauf desselben Tages auf 100 Kbit/s zu begrenzen.“ Alle anderen Anwendungen sind davon zu keiner Zeit betroffen und bleiben unverändert nutzbar, heißt es weiter.
 
Aktuell drossele Kabel Deutschland trotz 10-Gigabyte-Klausel jedoch erst bei 60 Gigabyte Datenvolumen über Filesharing, so ein Bericht der „Westfälischen Nachrichten“. Nur 0,1 Prozent Kunden seien derzeit davon betroffen. Kabel Deutschland behält sich jedoch vor, bei einer deutlich erhöhten Netzauslastung weitere Schritte einzuleiten – also auch von der 10-Gigabyte-Regelung in den AGBs Gebrauch zu machen. Eine Änderung der Geschäftsbedingungen schloss das Unternehmen gegenüber dem Blatt jedoch aus. Normales Surfen (fernab von datenintensiven Filesharing-Anwendungen) soll bei Kabel Deutschland also auch weiterhin ohne Drosselung möglich sein.
 
Der Kabelnetzbetreiber Unitymedia Kabel BW will von einem Datenvolumen und Drosselung hingegen nichts wissen. Vielmehr wolle man die Bandbreite für die Kunden noch weiter ausbauen. „Unitymedia Kabel BW drosselt die Internetanschlüsse seiner Kunden aktuell nicht“, sagte ein Sprecher des Unternehmens gegenüber dem IT-Portal „Golem“. Derzeit bietet der Kabelnetzbetreiber seinen Kunden Bandbreiten bis zu 100 Mbit/s an – bis zu 150 Mbit/s wären laut eigenen Angaben bereits jetzt im Netz möglich.
 
Mit wenigen technischen Anpassungen könnten zudem in den Kabelnetzen bis in den ländlichen Raum bereits 400 Mbit/s angeboten werden. In seinen Allgemeinen Geschäftsbedingungen hält sich zwar auch Unitymedia Kabel BW für Notfälle eine Beschränkung des Internetzugangs vor, jedoch ist diese nicht an ein Datenvolumen gebunden, sondern dient der Absicherung des Netzbetriebes und der Aufrechterhaltung der Netzintegrität.
 
Die angekündigten Datengrenzen der Deutschen Telekom finden Sie noch einmal hier im Überblick.[hjv]

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72 Kommentare im Forum
  1. AW: Datenvolumen: Folgen der Telekom weitere Unternehmen? VF jetzt auch, na Prima. Da spielt man den KNB ja richtig in die Hände. Die werden vor Lachen nicht mehr in den Schlaf kommen.
  2. AW: Datenvolumen: Folgen der Telekom weitere Unternehmen? Vodafone macht doch jetzt das gleiche wie Telekom als es raus kam. Erst mal alles bestreiten um dann doch das zu machen
  3. AW: Datenvolumen: Folgen der Telekom weitere Unternehmen? Na klar. Weil KDG die Drosselung schon praktiziert und UMKBW nur "aktuell" nicht drosselt .
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