Erfindershow, viele neue Krimis, Mehrteiler und Serien – das Fernsehen lässt sich im Jahr 2018 nicht lumpen. Die Konkurrenz ist auch angesichts der Streaminganbieter größer denn je.
Welcher Sender wird Ende 2018 die Nase vorn haben? Die Antwort dürfte nicht schwer ausfallen. Vermutlich wieder das Erste und das ZDF und vielleicht noch deutlicher als sonst, denn beide übertragen im Sommer einen Monat lang die Begegnungen der Fußball-Weltmeisterschaft, für die sich viele Zuschauer interessieren. Aber auch abgesehen von den sportlichen Höhepunkten wird viel in Programme investiert, denn den traditionellen Anbietern aus dem öffentlich-rechtlichen und privaten Bereich sitzen die immer stärker werdenden Streamingdienste im Nacken. Die TV-Höhepunkte 2018 im Überblick:
DAS ERSTE
Eines der größten Programmereignisse muss sich die ARD teilen: Die historische Krimiserie „Babylon Berlin“ lief bereits bei Sky – die 16 Folgen sollen im Herbst 2018 im Ersten zu sehen sein. Außerdem kommen zwei weitere Anwaltsserien (neben „Die Kanzlei“) für den Dienstag: „Falk“, sechs Folgen mit Fritz Karl und Alessija Lause, sowie „Die Heiland: Wir sind Anwalt“ ebenfalls in sechs Folgen.
Zu den neuen Film-Highlights gehört unter anderem fürs erste Quartal das zweiteilige Drama „Gladbeck“ über die dreitägige Geiselnahme im August 1988. Im Zweiteiler wirken unter anderem Zsa Zsa Inci Bürkle, Sascha A. Gersak, Ulrich Noethen und Martin Wuttke mit. Außerdem wird unter anderem die Gesellschaftssatire „Ich und R“ über den Modemacher Rudolph Moshammer Premiere feiern.
Uneingeschränktes sportliches Highlight im Ersten und ZDF ist die Fußball-WM in Russland, bei der Deutschland zwischen dem 14. Juni bis 15. Juli seinen Titel verteidigen muss. Im Februar stehen ebenfalls zusammen mit dem ZDF die Olympischen Winterspiele in Südkorea an.
ZDF
Am 1. Januar sticht „Das Traumschiff“ ein letztes Mal mit Heide Keller als Chef-Stewardess Beatrice in See. Die 78-Jährige gehörte seit dem Start der Reihe vor gut 36 Jahren zum festen Ensemble. Einer der Höhepunkte dürfte dann der Mehrteiler „Ku’damm 59“ sein. Er fußt auf dem 2016 gezeigten Dreiteiler „Ku’damm 56“, der in einer Berliner Tanzschule der 50er Jahre spielte. Zu den Highlights zählen auch die Produktionen „Der namenlose Tag“ von Volker Schlöndorff und das Dokudrama „Marx“ mit Mario Adorf. Im Showbereich sind weitere Abendausgaben von Horst Lichters „Bares für Rares“ geplant. Ob und wie es mit dem glücklosen Showmoderator Steven Gätjen weitergeht, lässt das ZDF offen.
RTL
Der private Marktführer will wieder mehr in eigene Produktionen investieren, weil sie auch auf neuen Plattformen mehrfach verwertbar sind. Daher hat RTL einige neue Serien fürs neue Jahr angekündigt. Dazu gehören „Sankt Maik“, die Anwaltsserie „Beck is back“, „Jenny – Echt gerecht“ und die Arztserie „Lifelines“. Das Genre Film ist beim privaten Marktführer eher überschaubar. Nach Vorlagen von Sebastian Fitzek werden „Das Joshua Profil“ und „Passagier 23“ verfilmt. Neu ist unter anderem das Format „Kopfgeld“, in dem ein Team nur dann belohnt wird, wenn es auf die Schwächsten in der Gruppe Rücksicht nimmt.
PROSIEBEN
Stefan Raab, der vor rund zwei Jahren aus dem aktiven Geschäft vor der Kamera ausschied, hat sich für seinen alten Sender die Erfindershow „Das Ding des Jahres“ ausgedacht. Der Sendetermin ist noch offen. Nicht zu unterschätzen: Voraussichtlich im Frühjahr legt Entertainer Klaas Heufer-Umlauf mit einer wöchentlichen Show los.
SAT.1
Bei Sat.1 macht sich in „Hotel Herzklopfen“ eine Gruppe Senioren auf den Weg in die Schweizer Berge, wo sie gemeinsam Aufgaben meistern und sich beim Candle-Light-Dinner näher kennenlernen. In der neuen Impro-Comedy-Show „Mord mit Ansage“ müssen ab Frühjahr Komiker wie Mirja Boes, Luke Mockridge oder Oliver Pocher herausfinden, welches Verbrechen begangen wurde. Der wichtigste Film wird wohl der Zweiteiler „Der Staatsfeind“, in dem Henning Baum einen rechtschaffenen Polizisten spielt, der plötzlich unschuldig zum Terroristen erklärt und zum meistgesuchten Verbrecher Deutschlands wird.
RTL 2
Trotz nachlassenden Interesses setzt der Münchner Privatsender weiterhin auf seine Glamour-Familie: In drei Ausgaben der neuen Hauptabendshow „Spiel die Geissens untern Tisch“ treten Carmen und Robert Geiss gegen Kandidatenpaare in einen Wettstreit aus Wissens- und Geschicklichkeitsspielen an. Wieder aufgelegt wird die Castingshow „Curvy Supermodel“ und auch die Kuppelreihe „Love Island“ – ob und wann es mit der kriselnden Reihe „Die Kochprofis“ weitergeht, ist offen.
VOX
Bei Vox stehen Serien im Fokus, ob eigen- oder koproduziert. Nach dem Quotenerfolg „Club der roten Bänder“ soll im zweiten Halbjahr mit „Milk & Honey“ dessen Nachfolge antreten. Koproduktionen mit ausländischen Partnern sind „Gone“ und „Take Two“. Und in der Sendung „One Night with my Ex“ treffen ehemalige Partner zusammen und dürfen sich nach Herzenslust aussprechen. [dpa]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com