Ein Goldman Sachs Rating beschert dem Streamingangbieter an der Börse ein Rekordhoch. Wie der Branchenriese allerdings erst so groß werden konnte, erklärt Content-Chef Ted Sarandon – und überrascht mit unerwarteten Details.
Seit einigen Jahren schon befindet sich der Video-On-Demand-Service Netflix auf einem unvergleichlichen Siegeszug. Was mit der Erfolgsproduktion „House of Cards“ begann, kommt mittlerweile einer Flut an attraktiven hausgemachten Serien gleich.
Mittlerweile müssen schon Dinosaurier der Unterhaltungsbranche fusionieren (Disney übernahm zuletzt „21st Century“), um sich der schieren Übermacht der erst seit wenigen Jahren signifikant am Markt vertretenen Serienmaschine Netflix entgegenzustemmen. Was aber begründet den beispiellosen Erfolg von Netflix – inklusive Verdopplung des Aktienkurses innerhalb weniger Monate?
Zum einen sicherlich die Bereitschaft, sich für sein explosionsartiges Wachstum zu verschulden: Mit acht Milliarden Dollar, die allein in diesem Jahr in eigene Serienproduktionen fließen und weiteren 14 Milliarden für Lizenzrechte tätigt Netflix-CEO Reed Hastings Investments von nie da gewesener Größe. Doch wie kommt es, dass die frappierende Absatzzahl von Abonnements diese Investments tatsächlich rechtfertigt?
Netflix-Content-Chef Ted Sarandon ist maßgeblich für die Auswahl der Inhalte verantwortlich und weiß: Auf diese Auslese kommt es an. Worin jedoch das Geheimnis seiner Treffsicherheit liegt, mag so manchen ungläubig machen: 70 Prozent der inhaltlichen Entscheidungen basieren seiner Aussage nach auf reinem Bauchgefühl. Die restlichen 30 Prozent liefern Datenanalysen – doch als entscheidenden Faktor gibt Sarandon tatsächlich „informierte Ahnung und Intuition“ an. Dabei gehe er sogar so weit, die eindeutigen Ergebnisse von Datenanalysen zugunsten seines Bauchgefühls zu ignorieren. Eines ist bisher gewiss: Der Erfolg gibt ihm Recht. [rs]
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