DAB Plus: Media Broadcast prüft Schadenersatzansprüche

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Wegen eines Großevents in Bonn muss ein DAB-Plus-Radiosender Anfang Oktober pausieren. Jetzt prüft Media Broadcast Schadensersatzansprüche gegen die Bundesnetzagentur, wie das Unternehmen auf Anfrage von DIGITALFERNSEHEN.de bestätigte.

Dem Sendedienstleiter Media Broadcast wurden im Vorfeld des Starts der bundesweiten digitalen Radioplattform DAB Plus am 1. August von der Bundesnetzagentur Frequenzen zugewiesen, auf denen die Aussendung erfolgt. Die damit verbundenen Auflagen, welche auch die Schutzanforderungen des analogen Polizeifunks berücksichtigen, seien eingehalten worden, versicherte Pressesprecher Holger Crump am Montagabend gegenüber DIGITALFERNSEHEN.de.
 
Dass die Auflagen eingehalten wurden, sei auch bei der Bundesnetzagentur unbestritten. Deswegen prüfe man nun Schadensersatzansprüche gegen die Aufsichtsbehörde. Crump befürchtet in der Einführungsphase der Radioplattform wirtschaftlichen Schaden in „erheblichem Ausmaße“, der durch die Abschaltungen entsteht. Media Broadcast sieht nach eigener Darstellung gar „das Digitalradio in seinem Bestand gefährdet“.

Crump verdeutlichte weiter: „Mit unseren Kunden sind wir uns einig, dass ein bundesweit einheitlicher Kanal, der den Polizeifunk nicht stört, die ideale Lösung darstellt“. Deshalb halte man eine Umstellung auf Kanal 5C ideal, da hier bundesweit nur eine einzige Frequenz eingesetzt würde. Technisch bereite Media Broadcast diesen Schritt vor, sei sich jedoch nicht sicher, wie schnell BNetzA diese Maßnahme regulatorisch ermöglichen könne.
 
Auf dem Kanal 5A senden derzeit 11 der 27 Sender in den Bundesländern Hessen, NRW, Rheinland-Pfalz, Saarland und Baden-Württemberg. Diese Sender wären von der Umstellung betroffen. „Neben der Beseitigung der Störproblematik würden die Senderanbieter von der Nutzung einer einheitlichen Frequenz zur Verbreitung des nationalen Digitalradio-Multiplexes profitieren, da keinerlei Frequenzwechsel und Sendersuchläufe zum Empfang des bundesweiten Radiomultiplex erforderlich wären“. Der Empfang in den Regionen könnte sich durch die Umstellung zudem verbessern. [nn]

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6 Kommentare im Forum
  1. AW: DAB Plus: Media Broadcast prüft Schadenersatzansprüche Würde ich für gerechtfertigt halten - so 50 cent pro DAB+ Empfänger-Besitzer im Großraum Bonn und Abschaltstunde sollten angemessen sein. Könnte vielleicht der Gegenwert von drei Kisten Bier zusammen kommen.... Trotzdem hätte man bei der Bundesnetzagentur mal etwas mehr nachdenken sollen, und die freigewordenen VHF-Kanäle in einer anderen zeitlichen Reihenfolge belegen sollen. Wenn man den Nachbarkanal zum Polizeifunk im Zeitplan später belegt hätte, wäre das alles nicht nötig geworden.
  2. AW: DAB Plus: Media Broadcast prüft Schadenersatzansprüche Ich verstehe die Problematik nicht ganz, warum DAB+ nur bei Großdemonstrationen den Blaulichtfunk stören soll. Werden dabei eigene Frequenzen genutzt, die im Alltag nicht gebraucht werden? Lustig ist es in der Tat schon, dass bei der typisch deutschen Gründlichkeit ein derartiges Problem auftritt. Insbesondere, wo beim alten DAB auf Kanal 12 ja eine massive Leistungsbeschränkung (und damit oft Empfangsverhinderung) wegen Beeinträchtigung des Bundeswehrfunks bestand. Und jetzt erst kommt man drauf, dass ein bundesweit einheitlicher Kanal ideal sei? Irgendwie wirkt dieses Produkt nicht ausgegoren.
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